Helvetia setzt zum nächsten grossen Wachstumsschritt an: In Spanien übernimmt die Gruppe den Versicherer Caser und stösst dort am Sachversicherungsmarkt in die Top-10 vor. Wachstum verspricht sich Helvetia auch von Vertriebsvereinbarungen mit spanischen Banken.
Spanien sei für einen Versicherer ein «sehr lukrativer» Markt mit viel Potenzial, sagte Konzernchef Philipp Gmür am Freitag zur geplanten Expansion. Gemeinsam mit den bestehenden Aktivitäten in Deutschland, Italien und Österreich soll das Europa-Geschäft neben dem Heimmarkt Schweiz zu einem wichtigen zweiten Standbein der Gruppe heranwachsen.
Kauf einer Mehrheit
Helvetia kauft für insgesamt 780 Millionen Euro rund 70 Prozent an der spanischen Caser-Gruppe. Dazu habe man die Zusicherung der wichtigsten Aktionäre erhalten, sagte Gmür. Die restlichen 30 Prozent bleiben im Besitz von bisherigen Vertriebspartnern der Spanier.
Die Übernahme hatte sich abgezeichnet. Bereits Ende 2019 war bekannt geworden, dass Helvetia an Caser Interesse hat.
Finanzieren will Helvetia den Zukauf des Caser-Pakets zu zwei Dritteln mit der Ausgabe von Anleihen und zu einem Drittel mit neuen Aktien. Über die Schaffung der Aktien werden die Helvetia-Aktionäre an der Generalversammlung von Ende April abstimmen.
Mit dem Zukauf in Spanien erfüllt sich Helvetia einen lang gehegten Wunsch: Nachdem die St. Galler im Jahr 2014 die Nationale Suisse geschluckt und mit der Basler Österreich den österreichischen Markt aufgebaut hatten, begann die Suche nach weiteren geeigneten Partnern im Ausland. Im Fokus standen dabei die Märkte Deutschland und Spanien.
Schadengeschäft wächst
In erster Linie expandiert Helvetia durch den Zusammenschluss mit Caser in der Schadenversicherung. Dieses Geschäft wachse schnell und Helvetia habe in der Vergangenheit auch in den für Spanien wirtschaftlich schwierigen Jahren gute Ergebnisse erzielt, sagte Gmür.
Im Jahr 2018 hat Caser insgesamt 1,64 Milliarden Euro an Prämien und Gebühren eingenommen, gut zwei Drittel davon entfallen auf das Nichtlebengeschäft. Ein ähnliches Bild zeigt sich im spanischen Geschäft der Helvetia: Vom Geschäftsvolumen in Höhe von 485 Millionen Franken wurden 2018 gut 70 in der Sachversicherungen erwirtschaftet.
Gemeinsam mit Caser rückt Helvetia damit am spanischen Nichtleben-Markt von Platz 20 auf den siebten Rang vor. In der Lebenversicherung nehmen die Schweizer nun neu den 13. Platz nach zuvor Rang 34 ein.
Zudem erschliesst sich Helvetia neue Vertriebskanäle. Denn die Vertriebsabkommen von Caser mit den Banken Ibercaja, Unicaja und Liberbank würden auch in der neuen Konstellation weitergeführt, hiess es. Dadurch eröffne sich Helvetia der Zugang zu 3'100 Filialen mit mehr als 7 Millionen Kunden verteilt auf mehr oder weniger ganz Spanien.
Die vom Bundesrat orchestrierte Zwangsübernahme der Credit Suisse durch die UBS jährt sich zum ersten Mal. Es waren dramatische Tage für den Schweizer Finanzplatz.
19.03.2024
Biden will Steuern für Reiche erhöhen
Washington, 12.03.2024: US-Präsident Biden will die Steuern für Superreiche und Konzerne erhöhen.
Das sieht der Entwurf seiner Regierung für das kommende Haushaltsjahr vor, das im Oktober beginnt. Der Haushaltsentwurf wurde am Montag veröffentlicht.
Der neue Entwurf schlägt unter anderem eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar vor. Für untere und mittlere Einkommensklassen soll es allerdings Steuersenkungen geben. Zudem soll das US-Staatsdefizit über zehn Jahre hinweg um rund drei Billionen US-Dollar reduziert werden.
Biden hatte seine Haushaltspläne bereits bei seiner Rede zur Lage der Nation am Donnerstag angekündigt. Es gilt allerdings als ausgeschlossen, dass der Entwurf des Demokraten in dieser Form in absehbarer Zeit umgesetzt wird. Die Republikaner spiele da nicht mit.
13.03.2024
Boeing sackt plötzlich ab: Mehr als 50 Verletzte
Bei einem Zwischenfall auf einem Flug zwischen dem australischen Sydney und der neuseeländischen Stadt Auckland sind mindestens 50 Menschen verletzt worden. Ein "technisches Problem" habe am Montag an Bord der Boeing 787-9 Dreamliner eine heftige Turbulenz ausgelöst.