Preisvergleich Hier kannst du beim Wohnen jetzt kräftig sparen

Von Samuel Walder

12.9.2024

Tiefste Einkommensklasse spürt die Teuerung am meisten.  (Archivbild)
Tiefste Einkommensklasse spürt die Teuerung am meisten.  (Archivbild)
Bild: Keystone

Der Onlinevergleichsdienst «Comparis» verglich die Preise in der Kategorie Wohnen und Mobilität. Beim Wohnen zahlst du drauf, beim Fahren kannst du sparen. 

Von Samuel Walder

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Kosten für Wohnen und Mobilität sind in der Schweiz im August 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen, was für Haushalte zusätzliche Belastungen bedeutet.
  • Autoversicherungen sind seit 2004 um 22,4 Prozent günstiger geworden.
  • Insbesondere Haushalte mit niedrigem Einkommen sind von der Teuerung stärker betroffen, wobei der Womo-Preisindex bei ihnen um 2,8 Prozent anstieg.

Die Bevölkerung gibt am meisten Geld für Wohnen und Mobilität aus. Der Onlinevergleichsdienst Comparis hat mit dem Womo-Preisindex die Teuerung in den beiden Kategorien untersucht. 

Laut Comparis macht Wohnen und Mobilität bei einer durchschnittlichen Familie in der Schweiz rund 40 Prozent im Budget für den täglichen Konsum aus. Deshalb sind Preisveränderungen hier besonders schmerzhaft für Konsumentinnen und Konsumenten. Der Womo-Index erfasst im Sektor Wohnen etwa die Entwicklung der Mieten sowie den Strompreis. Im Bereich Mobilität sind es die Preise für Treibstoff, fürs Auto und dessen Versicherung oder die ÖV-Tickets.

Im August 2024 wurden Güter und Dienstleistungen im Womo-Preisindex gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,1 Prozent teurer. Im Langzeitvergleich zeigt sich aber, dass nicht alles teurer wurde. So kostet etwa die Motorfahrzeugversicherung 22,4 Prozent weniger als 2004. «Das Aufkommen der Direktversicherer und die grössere Preistransparenz haben die Versicherungsprämien in den letzten Jahrzehnten purzeln lassen», sagt Comparis-Mobilitätsexperte Adi Kolecic. 

Die Preise für Wohnen und Mobilität sind in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahresmonat um 2,1 Prozent gestiegen, zeigt die Studie von Comparis.

Weiter heisst es laut der Studie: Ein Anstieg des Womo-Preisindex um 2,1 Prozent heisst konkret: Wenn eine Familie im letzten Jahr für die Wohnungsmiete monatlich 2’500 Franken, fürs Auto 1’000 Franken und für die ÖV-Tickets 200 Franken ausgegeben hat, sind die Kosten gegenüber Vorjahr um 78 Franken gestiegen. Jährlich sind das allein für Wohnen und Mobilität Mehrkosten von 932 Franken.

Höhere Sicherheit liess Prämien sinken

Autoversicherungen sind im Vergleich zu vor 20 Jahren deutlich günstiger geworden, mit einem Preisrückgang von durchschnittlich 22,4 Prozent. Ein Grund dafür ist das Aufkommen von Direktversicherern und die gestiegene Preistransparenz, die die Preise gesenkt haben.

Zudem hat die erhöhte Sicherheit im Strassenverkehr zu weniger Unfällen und Schadensfällen geführt, was ebenfalls die Prämien sinken liess. Adi Kolecic rät dazu, die Anbieter regelmässig zu wechseln, da man dadurch oft viel Geld sparen kann. Ein Preisvergleich zwischen verschiedenen Angeboten ist daher besonders wichtig.

Die allgemeine Teuerung in den letzten Jahren ging aber an den Versicherungen nicht spurlos vorbei: Die Prämien für Motorfahrzeugversicherungen sind im Vorjahresvergleich um 4,7 Prozent gestiegen. «Die Inflation treibt die Reparaturkosten in die Höhe. Ausserdem sorgen Lieferengpässe für eine Verteuerung der Ersatzteile. Somit steigen auch die Prämien», sagt Kolecic.

Insbesondere im Bereich der Elektrizität mussten Schweizer*innen mehr bezahlen. Die Kosten sind im Vergleich zum Vorjahr um 17,8 Prozent teurer. Das ist der stärkste Preisanstieg aller Produkte. Zudem haben die Strompreise in den letzten 20 Jahren um 78,1 Prozent zugenommen. Auch die Mietpreise sind im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,0 Prozent gestiegen, die Kosten für den öffentlichen Verkehr um 3,2 Prozent und andere Haushaltswaren um 2,2 Prozent gestiegen.

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Preise für Energie zum Heizen (Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme) im August 2024 um 8,7 Prozent gesunken, wobei Heizöl besonders stark günstiger wurde (minus 12,6  Prozent). Kleine elektrische Haushaltsgeräte wurden ebenfalls günstiger (minus 7,8 Prozent), ebenso wie Fahrräder und Elektrofahrräder (minus 7,2 Prozent), Bodenbeläge und Teppiche (minus 6,1 Prozent) sowie verschiedene Möbelarten (minus 5,0 Prozent).

Die Unterschicht trifft es am härtesten

Der Vergleich der Einkommensklassen zeigt, dass die tiefste Einkommensklasse am stärksten von der Teuerung betroffen war. Der Womo-Preisindex ist bei dieser Klasse um 2,8  Prozent gestiegen. Die höchste Einkommensklasse verzeichnete den geringsten Preisanstieg, mit einem Plus von 1,8 % im Vergleich zum Vorjahr.

Unterteilt nach Sprachregionen ergibt sich folgendes Bild: Die französische Schweiz verzeichnete mit plus 2,2 Prozent die höchste Teuerung im Vergleich zum Vorjahr. Die vergleichsweise tiefste Teuerung gegenüber dem Vorjahr hatten die Deutschschweiz und die rätoromanische Schweiz mit plus 2,1 Prozent.