«Phönix aus der Asche» Schweizer Firma wird zur Börsenrakete – das ist der Grund

Petar Marjanović

8.10.2025

Wie ein «Phönix aus der Asche» – so charakterisiert die «NZZ» die Biotechfirma Idorsia.
Wie ein «Phönix aus der Asche» – so charakterisiert die «NZZ» die Biotechfirma Idorsia.
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Vom Sorgenkind zum Börsenstar: Die Aktie von Idorsia ist in nur sechs Monaten durch die Decke gegangen – dank eines neuen Blutdruckmittels und frischem Vertrauen in die Schweizer Biotech-Schmiede.

Petar Marjanović

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Aktie von Idorsia hat sich seit April vervierfacht und gehört damit zu den grössten Börsengewinnern der Schweiz.
  • Grund ist die EU-Zulassung des neuen Blutdruckmittels Tryvio, das grosse Hoffnungen weckt.
  • Trotz des Erfolgs bleibt das Unternehmen vorerst defizitär – die Quartalszahlen Ende Oktober sollen zeigen, ob die Erholung trägt.

Der Absturz war tief – das Comeback spektakulär. Die Aktie des Basler Biotech-Unternehmens Idorsia hat sich seit dem Frühling 2025 vervierfacht. Kostete der Titel Anfang April noch knapp einen Franken, lag er am 7. Oktober bereits bei 4.68 Franken.

Damit zählt Idorsia zu den grössten Börsengewinnern der letzten Monate. Allein im dritten Quartal stieg der Kurs um 85 Prozent – die beste Performance im Swiss Performance Index (SPI).

Auch die «NZZ» widmete Idorsia diese Woche einen Bericht – sie spricht vom Aufstieg «wie ein Phönix aus der Asche». Der Börsenwert der Firma liegt wieder über einer Milliarde Franken, nachdem er zu Jahresbeginn auf rund 150 Millionen Franken abgestürzt war.

Blutdruck und neues Schlafmittel

Der jüngste Kurssprung kam nach der EU-Zulassung des Blutdruckmittels Aprocitentan. Wie mehrere Finanzportale meldeten, gewann die Aktie nach der Nachricht im Frühhandel über 15 Prozent. Der Wirkstoff – unter dem Namen Tryvio vermarktet – ist die erste neue Wirkstoffklasse gegen therapieresistenten Bluthochdruck seit fast 40 Jahren. Bereits im März hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA grünes Licht gegeben.

Idorsia entstand 2017 aus der Forschungsabteilung von Actelion.
Idorsia entstand 2017 aus der Forschungsabteilung von Actelion.
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Neben Tryvio setzt Idorsia auf das Schlafmittel Quviviq, das im September in China auf den Markt kam. Beide Medikamente sollen Idorsia endlich in die Gewinnzone führen. Analysten bleiben aber vorsichtig. Die nächsten Quartalszahlen am 30. Oktober gelten als entscheidender Test, ob sich die Erholung an der Börse auch im Geschäft widerspiegelt.

Idorsia gehörte früher zu Actelion

Idorsia entstand 2017 aus der Forschungsabteilung von Actelion, nachdem der Pharmakonzern an Johnson & Johnson verkauft worden war. Gründer Jean-Paul und Martine Clozel starteten damals mit grossen Ambitionen.

Die vergangenen Jahre waren aber hart: Der Konzern musste Hunderte Stellen abbauen und wechselte mehrfach die Führung. Seit Juli steht nun Srishti Gupta an der Spitze – sie soll den Neustart anführen.

Wie die «NZZ» schreibt, profitiert Idorsia auch vom Comeback der Biotech-Branche. Nach schwierigen Jahren kehrt das Vertrauen der Anleger zurück. Tiefere Zinsen und neue Übernahmen im Pharmasektor sorgen für frischen Schwung. Trotzdem warnt die Zeitung, dass Biotech ein riskantes Geschäft bleibt, da nur wenige Firmen es schaffen würden, ihre Medikamente langfristig am Markt zu etablieren.

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