Landwirtschaft/Agrar Indien verbietet Weizenexporte – Lebensmittelsicherheit gefährdet

SDA

14.5.2022 - 11:27

Indische Bauern bei der Weizen-Ernte ausserhalb der Millionen-Metropole Amritsar im Norden des Landes. (Archivbild)
Indische Bauern bei der Weizen-Ernte ausserhalb der Millionen-Metropole Amritsar im Norden des Landes. (Archivbild)
Keystone

Der weltweit zweitgrösste Weizenproduzent Indien hat den Export des Getreides per sofort verboten. Die Entscheidung sei angesichts des plötzlichen Anstiegs der weltweiten Weizenpreise getroffen worden, wodurch die Lebensmittelsicherheit Indiens gefährdet sei.

14.5.2022 - 11:27

Dies teilte die Exportbehörde des Landes am späten Freitagabend mit. Erst kürzlich hatten Indiens Premierminister Narendra Modi und andere Vertreter der indischen Regierung verkündet, angesichts eines drohenden Weizenmangels auf dem Weltmarkts im Zuge des Ukraine-Kriegs zu helfen und deutlich mehr Weizen zu exportieren.

Die Ukraine und Russland sind beides grosse Weizenexporteure. Zuletzt gab es wegen des Krieges Lieferengpässe und Preisanstiege. Indische Weizenexporteure hatten seit Kriegsbeginn Exportabkommen mit Ländern wie Ägypten und der Türkei geschlossen, sagte der Chef der Agricultural and Processed Food Products Export Development Authority Tarun Bajaj.

Dann kam aber die aktuelle Extremhitze in Indien dazwischen. Diese verringere die Weizenernte um knapp sechs Prozent, hiess es aus dem Department of Food & Public Distribution. Auch warnten mehrere Ökonomen vor einer möglichen Weizenkrise im Inland.

Indien produziert am zweitmeisten Weizen nach China – rund 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Bislang hat Indien kaum etwas davon exportiert. Das zweitbevölkerungsreichste Land mit mehr als 1,3 Milliarden Menschen benötigt selbst viel Weizen. Die Regierung kauft jeweils grosse Mengen ein, um unter anderem die arme Bevölkerung im Land zu versorgen. Bislang hatten Bauern kaum Anreize, an Exporteure zu verkaufen, da ihnen die Regierung einen subventionierten Preis zahlte, der damals höher als der Weltmarktpreis war.

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