Konjunktur Japans Exporte schrumpfen erneut

SDA

22.5.2019 - 09:18

Die Exportnation Japan leidet zunehmend unter dem Handelskonflikt zwischen ihren beiden wichtigen Kunden USA und China. Die Ausfuhren sind im April bereits um weitere 2,4 Prozent gesunken. (Archiv)
Die Exportnation Japan leidet zunehmend unter dem Handelskonflikt zwischen ihren beiden wichtigen Kunden USA und China. Die Ausfuhren sind im April bereits um weitere 2,4 Prozent gesunken. (Archiv)
Source: KEYSTONE/EPA/FRANCK ROBICHON

Die Exportnation Japan leidet zunehmend unter dem Handelskonflikt zwischen ihren beiden wichtigen Kunden USA und China. Die Ausfuhren fielen im April bereits den fünften Monat in Folge, und zwar erneut um 2,4 Prozent zum Vorjahresmonat.

Dies teilte das Finanzministerium am Mittwoch mit. Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 1,8 Prozent gerechnet. Besonders kräftig sanken die Exporte nach China, die um 6,3 Prozent und damit den zweiten Monat in Folge abnahmen.

Damit mehren sich die Anzeichen, dass der US-Handelsstreit mit China Japan in Mitleidenschaft zieht. Die beiden grössten Volkswirtschaft der Welt überziehen sich gegenseitig mit Strafzöllen, was die globale Konjunktur zu dämpfen droht. Im Raum steht zudem die Drohung von US-Präsident Donald Trump, Strafzölle auf japanische Autos einzuführen, die zu den grössten Exportschlagern der nach China zweitgrössten Volkswirtschaft Asiens gehören.

Wirtschaft überraschend gewachsen

Das dürfte Thema der Gespräche des US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer sein, der am Freitag von Wirtschaftsminister Toshimitsu Motegi in Japan empfangen wird. Die japanischen Autoexporte in die Vereinigten Staaten wuchsen im April um 8,3 Prozent, wodurch der Überschuss im Handel mit den USA erneut stieg.

Im ersten Quartal war die japanische Wirtschaft trotz schwächelnder Exporte überraschend gewachsen. Experten warnen jedoch vor einem drohenden Konjunkturabschwung, weil der private Konsum angesichts kaum steigender Löhne und Gehälter schwach bleiben dürfte.

Viele Beobachter gehen deshalb davon, dass Ministerpräsident Shinzo Abe die für Oktober angekündigte Anhebung der Mehrwertsteuer von 8 auf 10 Prozent verschieben dürfte, weil das zu höheren Preise und einer sinkenden Nachfrage führen könnte. Die Regierung hält bislang an dem Schritt fest.

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