Japans Konsumenten haben vor der Erhöhung der Mehrwertsteuer kräftig eingekauft. (Archivbild)
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Die japanischen Verbraucher haben ihre Ausgaben im September so stark ausgeweitet wie nie zuvor. Vor dem Inkrafttreten einer Mehrwertsteuererhöhung schnellten die Konsumausgaben um 9,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahr in die Höhe.
Dies geht aus Daten der japanischen Regierung vom Freitag hervor. Das ist so viel wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 2001 und deutlich mehr als Analysten erwartet worden war.
Damit stieg der Konsum den zehnten Monat in Folge – auch das ist ein Rekord. Allerdings warnen Experten für Rückschlägen: «Wir gehen davon aus, dass der Konsum von Oktober bis Dezember in schwieriges Fahrwasser gerät, weil die Mehrwehrtsteuer erhöht wurde und die Wirtschaft schrumpfen dürfte», sagte Yoshiki Shinke, Chefvolkswirt beim Analyseinstitut Dai-ichi Life.
Neues Konjunkturpaket
In Japan wurde die Mehrwertsteuer am 1. Oktober auf zehn Prozent von acht Prozent angehoben. Der Schritt gilt als wichtiger Bestandteil, die hohe Verschuldung des Landes in den Griff zu bekommen. Allerdings könnte er die Kauflaune der Verbraucher trüben und damit das Land in eine Rezession abgleiten lassen. Die japanische Notenbank hat bei ihrer Zinssitzung vergangene Woche die Füsse stillgehalten, aber eine weitere Lockerung signalisiert, falls nötig.
Ministerpräsident Shinzo Abe wies unterdessen seine Minister an, ein Konjunkturpaket auf den Weg zu bringen. Damit soll einerseits die Wirtschaft angekurbelt, andererseits die Infrastruktur für Naturkatastrophen gerüstet werden. Wirtschaftsminister Yasutoshi Nishimura sagte, die Regierung werde das Paket so bald wie möglich zusammenstellen. Wie gross es ausfalle, sei aber noch unklar.
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
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Besonders belastend seien die Bürokratie, der Fachkräftemangel und die immer restriktivere Raumplanung, sagten Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) am Dienstag in Bern an einem Medienanlass. Eine weitere Sorge für das Gewerbe sei der fehlende Nachwuchs.
Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
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