Die EU-Staaten wollen mit vielen Milliarden ihre Wirtschaft retten. Das könnte auch auf die Schweiz Auswirkungen haben.
Wegen Corona haben die EU-Staaten milliardenschwere Hilfspakete geschnürt. Auch die EU-Kommission schlägt ein 750-Milliarden-Hilfsprogramm vor. Damit wird die Verschuldung der Staaten steigen und der Druck auf Tiefsteuerländer wie die Schweiz zunehmen. Gemäss Internationalem Währungsfonds (IWF) steigt die Staatsschuldenquote Spaniens im Zuge der Coronakrise nunmehr auf 113,5 Prozent des Bruttoinlandprodukts, jene Frankreichs auf 115,5 Prozent und jene Italiens gar auf 155,5 Prozent.
Viele Länder werden daher finanzielle Unterstützung brauchen. Aus diesem Grund schlägt die EU-Kommission zum ersten Mal in ihrer Geschichte die Aufnahme von Schulden durch die EU vor. Doch früher oder später müssen diese zurückbezahlt und die Löcher in den Staatskassen gestopft werden. Kein Politiker verkündet jedoch gerne Sparprogramme und Steuererhöhungen. Der Sparschock dürfte jedoch etwas gedämpft werden, wenn Mehreinnahmen generiert werden können, ohne die eigene Bevölkerung oder Unternehmen zur Kasse zu bitten.
Blick in die Vergangenheit
Bereits bei der letzten Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2008 begann und in eine Staatsschuldenkrise mündete, nahm die EU-Kommission die Steuergerechtigkeit unter die Lupe. Im Juni 2015 präsentierte sie einen «Aktionsplan für faire und effiziente Unternehmensbesteuerung in der EU». Dazu zählten etwa «eine gerechte Besteuerung am Ort der Wertschöpfung» oder die Erhöhung der «Transparenz bei Steuervorbescheiden».
In guter Erinnerung dürfte auch die Einführung der EU einer schwarzen und grauen Liste der Steueroasen sein. Die Schweiz landete eine gewisse Zeit lang auf der grauen Liste, weil die Stimmberechtigten die Unternehmenssteuerreform III ablehnten, mit der fünf von der EU kritisierte Unternehmenssteuer-Regime hätten abgeschafft werden sollen.
Kritik aus Italien
Vor wenigen Wochen war es nun Italiens Premierminister Giuseppe Conte, der in «Tamedia-Zeitungen» Kritik an Ländern mit tiefen Steuern für Unternehmen äusserte. Konkret ging es um die Niederlande, die sich vehement gegen die Ausgabe von Corona-Bonds zur Unterstützung von durch Covid-19 stark getroffene Länder aussprach. Conte sagte Mitte April, das Steuerdumping ziehe «Tausende internationale Grosskonzerne an», die ihren Sitz in die Niederlande verlegten. Das Land habe dadurch einen «massiven Zufluss von Steuergeld, das dann wiederum anderen Ländern in der Union fehlt».
Zuvor hatten bereits italienische Bürgermeister und Abgeordnete mit einer ganzseitigen Anzeige in der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» um Zustimmung zu Corona-Bonds geworben und gleichzeitig die niederländische Steuerpolitik scharf kritisiert: «Es sind unsere öffentlichen Haushalte und die sozial Schwachen in unseren Ländern, die dafür den Preis zahlen müssen.»
Kritik durch Tax Justice Network
In die gleiche Kerbe schlug Ende April auch das Tax Justice Network, eine unabhängige Non-Profit-Organisation, die Studien zu Steuerthemen verfasst. Sie publizierte einen Bericht, in dem sie die Schweiz, die Niederlande, Grossbritannien sowie Luxemburg wegen ihrer tiefen Steuersätzen anprangert. Dadurch ermögliche die «Achse der Steuervermeidung» US-amerikanischen Unternehmen, jährlich 27 Milliarden Euro steuertechnisch an Finanzämtern vorbeizuschleusen - zum Nachteil von anderen EU-Staaten. Gemäss Tax Justice Network haben deshalb auch EU-Länder wie Frankreich, Polen und Dänemark «Unternehmen, die in Steueroasen registriert sind», von Covid-19-Hilfsgeldern ausgeschlossen.
In naher Zukunft dürfte also der Bedarf an zusätzlichem Geld steigen. Bereits mit der Präsentation ihres 750-Milliarden-Euro schweren Rettungspakets am Mittwoch brachte die EU-Kommission unter anderem erneut eine Digitalsteuer ins Spiel. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire, dessen Land sich schon lange für eine Digitalsteuer für grosse Internet-Unternehmen einsetzt, hatte schon früher argumentiert, er könne seiner Bevölkerung nicht erklären, «dass sie Steuern zahlen soll, wenn bestimmte Unternehmen das nicht tun».
Mit einer Digitalsteuer würden Unternehmen nicht mehr dort Steuern bezahlen, wo ihr Standort ist, sondern neu dort, wo ihre Dienstleistungen in Anspruch genommen werden. Die Schweiz mit einem kleinen Konsumentenmarkt müsste grosse Steuereinbussen in Kauf nehmen. Die Einführung einer Digitalsteuer wird jedoch kaum mehr abzuwenden sein, denn auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) arbeitet daran. Für die Schweiz kann es hier nur noch um Schadensbegrenzung gehen.
Bilder des Tages
Evakuierungsaktion bei der Seilbahn Lungern-Turren in Lungern im Kanton Obwalden: Wegen einer technischen Panne mussten rund 27 Personen mit dem Helikopter gerettet werden.
Zu zweit durch dick und dünn – und durch heiss und eiskalt: Dieses Liebespaar sprang am Valentinstag in Hamburg ins kalte Wasser.
Fasnächtliche und farbenfrohe Puppen zieren das Dorf Seelisberg im Kanton Uri über die Fasnachtstage. Die Fasnacht 2021 ist im Kanton Uri aufgrund der Corona-Ppandemie praktisch verboten, es duerfen maximal nur 5 Personen unterwegs sein, aber als einer der wenigen Kantone ist in Uri das Spielen von Musikinstrumenten erlaubt. (13.02.2021)
Die Pandabären-Geschwister Paule (r) und Pit (l) spielen in ihrem Gehege im Zoo Berlin im Schnee. (13.02.2021)
Halb Euroopa friert. Diese Heidschnucken in Braunschweig jedoch lassen sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken. (13.02.2021)
Sahara-Sand färbt Schnee und Himmel orange im Skigebiet Anzère in der Schweiz.
Menschen drängen sich in der Einkaufsstrasse Via del Corso in Rom nachdem die Corona-Massnahmen gelockert wurden.
Irgendwo dort versteckt sich die A7: Nahe Hannover herrscht dichtes Schneetreiben auf der Autobahn.
Eine Replik der Saffa-Schnecke fotografiert vor der Schweizer Nationalbank während einer Jubiläumsaktion organisiert von Bern Welcome, zu 50 Jahren Frauenstimm- und -wahlrecht. (06.02.2021)
Ein Porträt von Elisabeth Vischer-Alioth wartet darauf, an eine Hauswand geklebt zu werden, während der Vorbereitungen zur Ausstellung «Hommage 2021: Porträts von mutigen Frauen in der Berner Altstadt». (06.02.2021)
Abgeschirmte Speisekuppel. So geht es auch. Im israelischen Jerusalem speisen Restaurantbesucher abgeschirmt von anderen Gästen in einer Kuppel. Israel plant trotz anhaltend hoher Infektionszahlen erste Lockerungen einleiten. (06.02.2021)
Ein überfluteter Platz beim Flussufer in Saint-Ursanne. Der Fluss Doubs trat nach starken Regenfällen über die Ufer. (31.1.2021)
Während einer Demonstration gegen die Inhaftierung von Kremlkritiker Nawalny führen russische Polizisten einen Mann ab. (31.1.2021)
Imposante Kulisse: In Los Angeles können sich die Menschen unter anderem auf dem Parkplatz des Dodger Stadium gegen Corona impfen lassen. (31.1.2021)
Mehr als zwei Kilometer durch den eiskalten Bodensee: Der Extremschwimmer Paul Bieber hat mit seinem Versuch den deutschen Rekord im Distanz-Eisschwimmen gebrochen. Der 37-Jährige schwamm bei unter fünf Grad Wassertemperatur 2210 Meter weit. 43,03 Minuten brauchte er dafür. (30.1.2021)
Gleich zwei Mal binnen 48 Stunden gab es in Raron im Kanton Wallis infolge der Schlechtwettersituation in den letzten Tagen Felsstürze. (30.1.2021)
Vor einem pittoresken Wolkenhimmel zeigt Max Ross auf einer Slackline im Hillcrest Park im kalifornischen Fullerton sein Können. (30.1.2021)
Ein internationales Forscherteam hat auf Madagaskar eine neue Chamäleonart entdeckt, bei der das Männchen lediglich 13,5 Millimeter lang ist. Obwohl das männliche Tier das kleinste unter rund 11‘050 Reptilienarten ist, verfügt es in Relation zur Körpergrösse über die die grössten Genitalien. Der Grund: Eine erfolgreiche Paarung mit den bedeutend grösseren Weibchen wäre sonst nicht möglich. (28.1.2021)
Und dann hatte Hamburg eine Mülldeponie mehr: Im Stadtteil Norderstedt der Hansestadt türmt sich in einem Gewerbegebiet bis zu sechs Meter Müll wie Bauschutt, Teerpappe, Dämmstoffe, Asbest und anderes. Der Unternehmer, der dort bestimmte Stoffe nur zwischenlagern durfte, ist verschwunden. Die Staatsanwaltschaft sucht nun nach ihm. (27.1.2021)
«Minor Canyon»: Schwere Regenfälle haben im kalifornischen Monterey County zu Schlammlawinen, Überschwemmungen und zu dieser beeindruckenden Mini-Schlucht geführt. (28.1.2021)
Gedenken: Die New Yorker Verkehrsbetriebe ehren 136 Mitarbeiter, die am Coronavirus gestorben sind, mit einer digitalen Gedenkstätte an 107 U-Bahn-Stationen – wie hier in der Moynihan Train Hall im New Yorker Stadtteil Manhattan. (29.1.2021)
Schlange an der Notaufnahme: Rettungssanitäter warten vor dem Santa Maria Krankenhaus in Lissabon, um Covid-19-Patienten zu übergeben. Portugal gehört momentan zu den Ländern mit den weltweit höchsten Neuinfektionszahlen im Verhältnis zur Einwohnerzahl. (28.1.2021)
Feuer an der Tankstelle: Die deutsche Rastanlage Hunsrück Ost an der Autobahn A61 ist einer nur knapp einer Katastrophe entgangen, nachdem hier ein Kleintransporter beim Betanken in Vollbrand geriet. Erst die Feuerwehr konnte das Feuer löschen – zuvor hatte der Kassier allerdings richtig reagiert und per Notschalter die ganze Tankanlage ausser Betrieb genommen. (28.1.2021)
Strand ohne Leben: Ein Bademeister arbeitet am leeren Strand von Palma auf Mallorca. Derzeit gibt es Corona-bedingt kaum Touristen auf der Ferieninsel. (28.1.2021)
Da kann man auch grosse Augen machen: Auf einer österreichischen Landstrasse ist eine Waldohreule mit einem Auto zusammengestossen. Der Vogel überstand den Crash mit dem Bruch eines Flügels und wird derzeit auf einer Greifvogelstation aufgepäppelt. (28.1.2021)
Phantompatienten: An der Universität Leipzig warten Dummys mit einem Metallkopf, in den künstliche Gebisse hineingeschraubt werden können, auf Zahnmedizinstudenten. (28.1.2021)
Winston hat das Coronavirus besiegt: Der Gorilla erholt sich im Zoo von San Diego nach einer umfangreichen medikamentösen Behandlung von einem schweren Verlauf seiner Corona-Infektion. Bei dem 48-jährigen Silberrücken Winston waren im Zuge der Infektion eine Lungenentzündung und Herzprobleme aufgetreten. Er wurde daraufhin mit einer Antikörper-Therapie, Herzmedikamenten und Antibiotika behandelt. (26.1.2021)
Auf glühenden Kohlen: Ein Mann produziert im Gaza-Streifen beim dort grössten Produzenten Holzkohle. Als bestes und teuerstes Holz für diesen Zweck gilt das von Zitrusbäumen, aber auch das von Olivenbäumen wird gerne verwendet. (26.1.2021)
Von Ruhe auf einer Parkbank kann hier nicht die Rede sein: Möwen und Tauben schwirren und fliegen um eine Frau in Tokio umher. (26.1.2021)
Schnack beim Snack: Fischer Willy Rivas scherzt im peruanischen Lima mit einem Freund beim Essen in der Fischerbucht in Chorrillos. (26.1.2021)
Banger Blick zum Horizont: Ein freiwilliger Helfer benutzt sein Walkie-Talkie, während er den Vulkan Mount Merapi während einer Eruption überwacht. Der Vulkan, der als einer der gefährlichsten der Welt gilt, ist erneut ausgebrochen und spukte mehrere Stunden glühende Asche und Gestein. (27.1.2021)
Stausee verkommt zu «fliessenden Müllhalde: Ein Mann geht an Tonnen von Müll vorbei, die am Fusse des Wasserkraftwerks am Potpecko-Stausee in Serbien schwimmen. Vor allem Plastikabfälle gelangen durch Nebenflüsse in den Stausee und sammeln sich hier an. Eine serbische Zeitung schrieb bereits von einer «fliessenden Müllhalde». (26.1.2021)
Dickschädeltest: Stirn an Stirn messen zwei Rinder im deutschen Naturschutzgebiet Boberger Niederung ihre Kräfte. (25.1.2021)
Nasskaltes Ende: Zwischen Frauenfeld und Matzingen ist eine 33-jährige Wagenlenkerin bei Glatteis von der Strasse abgekommen und im Murgkanal gelandet. Die Frau wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht. (26.1.2021)
Opfer der Zerstörungswut: Ein Mann räumt in einem Fast-Food-Restaurant in Rotterdam auf. Die Niederlande sind erneut von sogenannten Corona-Krawallen erfasst worden. Hunderte gewaltbereite Jugendliche hatten nach Polizeiangaben in mehreren Städten randaliert und dabei auch die Polizei angegriffen. (25.1.2021)
Auf den Hund gekommen: Vierbeiner der Indian Railway Protection Force zeigen anlässlich des indischen Nationalfeiertags ihre Kunststückchen.
Galionsfigur mit Kettensäge: Im ungarischen Szilvásvárad streckt sich ein Feuerwehrmann auf dem Dach eines Zugs, um einen Ast abzusägen, der unter der Schneelast heruntergebrochen ist und die Bahnstrecke blockiert. (25.1.2021)
Und sie tun es immer noch: In Rio De Janeiro tummeln sich grosse Menschenmengen auf engem Raum am Strand von Ipanema in Rio de Janeiro. Und das obwohl Brasilien nach wie vor sehr hohe Corona-Fallzahlen hat.
Himmlische Hilfe: Feuerwehrfrau Tegan Rayner von der Belair Brigade CFS freut sich über den Regen, während sie nach Löscharbeiten der Buschbrände in Cherry Gardens in der Nähe von Adelaide, Australien, steht. (25.1.2021)
Winterfest: Stammrosen sind im Rosenpark Dräger in Steinfurth, Deutschland, mit Folie kältesicher verpackt. (25.1.2021)
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