Nach Störung Kernkraftwerk Leibstadt wieder am Netz

SDA

31.12.2019 - 16:11

Das Kernkraftwerk Leibstadt ist nach einer technischen Störung im nichtnuklearen Teil wieder am Stromnetz. (Archivbild)
Das Kernkraftwerk Leibstadt ist nach einer technischen Störung im nichtnuklearen Teil wieder am Stromnetz. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/EQ IMAGES/ANDY MUELLER

Das Kernkraftwerk Leibstadt ist nach einer technischen Störung im nichtnuklearen Teil wieder am Netz. Gemäss einer Mitteilung der Betreiberin liefert das Werk seit Dienstagmorgen 7:50 Uhr wieder Strom ans Netz.

Mit dem Wiederanfahren der Anlage war am Montagabend begonnen worden. Die technische Störung hatte am Samstagmorgen zunächst zu einer automatischen Abschaltung der Turbinen geführt. Anschliessend schaltete sich, entsprechend der sicherheitsorientierten Auslegung der Anlage, der Reaktor ebenfalls automatisch ab.

Das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi), das die Kernanlagen in der Schweiz beaufsichtigt, teilte mit, dass der Schutz von Mensch und Umwelt zu jeder Zeit gewährleistet gewesen sei. Der Reaktor sei automatisch abgeschaltet worden, es handle sich um eine sogenannte Schnellabschaltung.

Falsche Messwerte

Im April und im Mai 2019 war es bereits zu zwei Reaktorschnellabschaltungen in Leibstadt gekommen. Beide hatten die gleiche Ursache. Laut der Aufsichtsbehörde führte ein fehlerhaftes Verhalten eines Messwertumformers damals zu falschen Messwerten in einem Kanal der Frischdampfdruckmessung.

Diese lösten ein schnelles Schliessen der Turbineneinlassventile aus. Die Anlage reagierte daraufhin mit einer Reaktorschnellabschaltung. Nach dem zweiten Vorkommnis tauschte das Kernkraftwerk Leibstadt den ganzen Umformer aus.

Während der Abschaltung von Leibstadt importierte die Schweiz wie auch im Normalfall je nach Bedarf mehr oder weniger Strom aus dem Ausland. Die Strommengen aus Deutschland und Österreich wiesen dabei gemäss Website electricitymap.org je nach Tageszeit Werte von teilweise über 250 Gramm CO2 pro Kilowattstunde auf.

Auf der anderen Seite exportierte die Schweiz nach Italien Strom mit Werten von über 270 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Im Vergleich dazu schlägt sich die Energiegewinnung mittels Atomstrom mit 12 Gramm CO2 pro Kilowattstunde nieder. Bei der Stromerzeugung mittels Wasserkraft resultieren 24 Gramm CO2 pro Kilowattstunde.

Dementsprechend weisen Frankreich und die skandinavischen Länder laut electricitymap derzeit die tiefsten CO2-Werte bei der Stromherstellung auf.


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