GrosshandelKI-Boom und Zölle: Welthandel legt überraschend stark zu
SDA
7.10.2025 - 15:48
Die Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump hat viele US-Firmen zur Vorziehung von Importen veranlasst. (Archivbild)
Keystone
Der weltweite Warenhandel ist nach einer Analyse der Welthandelsorganisation (WTO) im ersten Halbjahr 2025 überraschend deutlich gestiegen. Gründe seien unter anderem hohe Einfuhren in die USA, wo viele Firmen sich vor den Zollerhöhungen noch eindecken wollten.
Keystone-SDA
07.10.2025, 15:48
SDA
Zudem sei der Welthandel mit allem deutlich gestiegen, was im Bereich künstliche Intelligenz gebraucht werde: Halbleiter, Server und Telekommunikationsausrüstung. Das geht aus der am Dienstag vorgelegten Welthandelsprognose der WTO hervor.
WTO-Chefin Ngozi Okonjo-Iweala spricht angesichts der US-Zollpolitik von den grössten Handelsstörungen seit 80 Jahren. Trotzdem verlaufe weiterhin Dreiviertel des Welthandels nach dem ausgehandelten Regeln, andere Länder hätten mit wenigen Ausnahmen nicht mit Vergeltungsmassnahmen reagiert. Das System habe sich also bewährt, sagt sie.
Natürlich seien Alleingänge wie die der USA unerwünscht. Sie analysiere, was die WTO tun könne, um so etwas zu vermeiden. Die Organisation müsse schneller, agiler und relevanter im heutigen Zeitalter werden. Die Mitglieder arbeiteten mit Hochdruck an Reformen.
Die WTO hat ihre Warenhandelsprognose für das Gesamtjahr 2025 wegen des starken ersten Halbjahres (plus 4,9 Prozent Volumenwachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) nun hochgeschraubt. Im April ging sie wegen der angedrohten US-Zölle noch von minus 0,2 Prozent aus, jetzt von 2,4 Prozent Wachstum.
Für 2026 hat sie ihre Prognose aber gesenkt: von plus 2,5 auf noch 0,5 Prozent Wachstum, unter anderem, weil viele Geschäfte wegen der drohenden US-Zölle vorgezogen worden seien.
Für Nordamerika hat die WTO ihre Prognose von April zum Warenexport 2025 von minus 12,6 Prozent auf nur noch minus 3,1 Prozent revidiert, für Europa von 1,0 Prozent Wachstum auf 0,7 Prozent Wachstum. Bei den Importen geht sie für die USA nun von minus 4,9 Prozent (April: minus 9,6) aus, für Europa von 2,4 Prozent Wachstum (April: 1,9 Prozent).
Merz: Haben Industriestrompreis in Höhe von etwa fünf Cent beschlossen
STORY: HINWEIS: Dieser Beitrag wird ohne Sprechertext gesendet. O-Ton Friedrich Merz (CDU), Bundeskanzler: «Wir wollen für die Jahre 2026 bis 2028 den Industriestrompreis einführen. Der Zielpreis soll bei ungefähr 5 Cent pro Kilowattstunde liegen und Unternehmen unterstützen, die viel Strom verbrauchen und im internationalen Wettbewerb stehen. Die Gespräche mit der Kommission sind weitgehend abgeschlossen und wir gehen davon aus, dass wir die Genehmigung dafür auch bekommen. Das gilt auch für eine Kraftwerkstrategie. Wir wollen dafür sorgen, dass der Strombedarf in Deutschland auch dann gedeckt wird, wenn Wind und Sonne nicht zur Verfügung stehen. Das heisst, wir werden in Deutschland Kraftwerke bauen, die für diese Lücken eintreten können. Diese Kraftwerkstrategie bedeutet, dass wir kurzfristig Anlagen ausschreiben, mit deren Hilfe rund um die Uhr und zu jeder Jahreszeit unser Stromversorgungssystem stabil gehalten werden kann. Wir schaffen die Grundlage für den Aufbau neuer Kraftwerkskapazitäten. Konkret: Es sollen bereits im Jahr 2026, also im nächsten Jahr, insgesamt 8 Gigawatt für neue steuerbare Kapazitäten zur Versorgungssicherheit ausgeschrieben werden, die bis zum Jahr 2031 in Betrieb gehen. Unser Ziel ist auch hier mit der EU-Kommission schnellstmöglich, die Gespräche abzuschliessen und eine rechtssichere Verständigung zu erreichen. Alle Signale, die wir aus Brüssel hören, deuten darauf hin, dass wir das erwarten können. Diese Gaskraftwerke in der Kraftwerkstrategie werden so ausgeschrieben, dass sie technisch in der Lage sind, auch Wasserstoff zu nutzen und dass sie im Einklang mit den Klimazielen bis spätestens zum Jahr 2045 technologieoffen dekarbonisiert werden können.» O-Ton Lars Klingbeil (SPD), Vizekanzler: «Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag, wir sind mit einer Einigung gestartet heute morgen. Wir hatten heute die Fraktionssitzung zum Wehrdienst, wo ich sehr dankbar bin, dass eine gute Lösung gefunden wurde. Ich bin mir sehr sicher, wir werden mit einer guten Entscheidung aus dieser Nacht herausgehen, wenn der Haushaltsausschuss den Haushalt durch hat und wir den Haushalts 26 finalisiert haben. Wir haben heute und morgen und auch am Mittwoch schon über 20 zweite und dritte Lesungen, die hier im Deutschen Bundestag stattfinden. Und wir haben jetzt in kürzester Zeit im Koalitionsausschuss wichtige Entscheidungen zur wirtschaftlichen Stärke und zur Sicherung und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in unserem Land getroffen und das heisst, wir machen unsere Hausaufgaben als Regierung, wir machen unsere Hausaufgaben als Koalition, wir treffen Entscheidungen und wir liefern. Das ist der Anspruch und das ist die Geschwindigkeit, mit der wir Entscheidungen für unser Land treffen sollten. Wir haben den Menschen versprochen, wir treffen Entscheidungen, wir finden Lösungen. Wir wollen Fortschritt statt Blockaden. Und genau diesen Auftrag erfüllen wir, das zeigt der heutige Koalitionsausschuss.»
13.11.2025
Dann lieber zu Fuss? ÖPNV-Ticketpreise steigen
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
06.11.2025
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU
Der Schweizerische Gewerbeverband erwartet für die KMU in den kommenden zwölf Monaten eine wirtschaftliche Verschlechterung oder eine Stagnation. Das zeigte das KMU-Barometer des Verbands.
Besonders belastend seien die Bürokratie, der Fachkräftemangel und die immer restriktivere Raumplanung, sagten Vertreter des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV) am Dienstag in Bern an einem Medienanlass. Eine weitere Sorge für das Gewerbe sei der fehlende Nachwuchs.
Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
04.11.2025
Merz: Haben Industriestrompreis in Höhe von etwa fünf Cent beschlossen
Dann lieber zu Fuss? ÖPNV-Ticketpreise steigen
Gewerbeverband erwartet verschlechterte Wirtschaftslage für KMU