Zu teuer und zur falschen ZeitKonsumentenschutz kritisiert Preiserhöhung im ÖV
om, sda
4.4.2023 - 11:50
Die angekündigten Preiserhöhungen im ÖV-Preise stossen beim Konsumentenschutz auf deutliche Kritik: Sie seien nicht solidarisch, würden zu hoch ausfallen und kämen zum falschen Zeitpunkt.
Keystone-SDA, om, sda
04.04.2023, 11:50
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Erstmals seit sieben Jahren erhöht die ÖV-Branche ab Dezember die Ticketpreise.
Tickets werden dann im Schnitt um 4,3 Prozent teurer.
Der Konsumentenschutz kritisiert die Preiserhöhungen als «zu teuer und zum falschen Zeitpunkt».
Die Stiftung für Konsumentenschutz bezeichnet die Preiserhöhung im öffentlichen Verkehr als zu hoch. Auch sei der Zeitpunkt falsch. Zudem würden gerade die Preise für die treueste Kundschaft – die Pendlerinnen und Pendler – steigen. Der VCS richtet seine Kritik an den Bund.
Für den Konsumentenschutz erfolgt die Preiserhöhung nicht solidarisch. In der 1. Klasse sei nämlich nicht die gleiche Verteuerung vorgesehen. Wenn Alliance Swisspass von Solidarität spreche, sei das «weit hergeholt», kritisiert die Stiftung. Es sei äusserst verwunderlich, wer wie stark zur Kasse gebeten werde.
GA verteuert sich auf mehr als 4000 Franken
Der öffentliche Verkehr müsse finanziert werden, auch von den Kundinnen und Kunden. Der Zeitpunkt der Preiserhöhung sei aber wegen der Inflation äusserst ungünstig. Aus Klimaschutzgründen und nach der Pandemie-Delle sollten mehr Menschen den öffentlichen Verkehr nutzen. Die Preissteigerung, welche das Zweite-Klasse-Generalabonnement auf über 4000 Franken verteuere, sei kontraproduktiv.
Es müsse kreativere Lösungen geben, auch für Personen, welche nicht mehr jeden Tag zur Arbeit fahren. Bisher seien dafür nur Ansätze sichtbar, schreibt der Konsumentenschutz. Auch zusätzliche Fahrgäste würden zusätzliche Einnahmen generieren, schreibt der Konsumentenschutz.
Der Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) akzeptiert die teuerungsbedingten Preiserhöhungen. Die Kürzungen des Bundes bei Regionalverkehr und Bahninfrastrukturfonds hält er aber für unhaltbar. Diese Sparpolitik bremse das Bahnsystem aus, hält der VCS fest. Sie beschleunige die Preisspirale bei den Billetten und reduziere das Angebot.