Kryptowährungen Krypto-Experte sieht Inflation ambivalent für Bitcoin

sta

22.12.2021 - 11:43

Die lockere Geldpolitik der Zentralbanken ist einer der Treiber für den diesjährigen Aufschwung des Bitcoins. (Archivbild)
Die lockere Geldpolitik der Zentralbanken ist einer der Treiber für den diesjährigen Aufschwung des Bitcoins. (Archivbild)
Keystone

Das Jahr 2021 brachte für die Kryptowährungsmärkte einen noch nie dagewesenen Höhenflug mit sich. Als grössten makroökonomischen Treiber bezeichnet Patrick Heusser dabei die lockere Geldpolitik der Zentralbanken.

Das viele billige Geld habe die Kurse an den Kryptomärkten teilweise künstlich aufgeblasen, wie der neue CEO der in Zürich ansässigen Crypto Finance (Brokerage) AG im Interview mit der Nachrichtenagentur AWP sagt.

Neue Allzeithochs bei Bitcoin und weiteren Blockchain-Währungen wie Ether hielten die Märkte in Atem. Die lockere Geldpolitik der Notenbanken hätten dabei in Kombination mit den steigenden Inflationsängste sicherlich eine zentrale Rolle gespielt: «Diese trieben nicht nur die Aktienmärkte auf neue Höchststände, sondern auch weitere Anlagealternativen wie Bitcoin», fasst Heusser das Krypto-Jahr 2021 zusammen.

Inflation als zweischneidiges Schwert

Sich darauf zu verlassen, dass die Kurse von Kryptowährungen angesichts der steigenden Inflationsängste immer weiter in die Höhe schiessen, greift laut Heusser aber zu kurz: «Die gesamte Anlageklasse hat immer noch eine starke Korrelation zu den traditionellen Märkten und insbesondere zum Aktienmarkt.»

Das Ganze sei eher ambivalent zu sehen. Wenn die Inflation stetig steige und Anlagen mit einem sogenannten «positiven Cashflow» an Wert gewinnen, sei das für den Bitcoin gerade wegen der hohen Korrelation zum Aktienmarkt sicherlich von Vorteil, erläutert Heusser.

Die Kehrseite der Medaille sei indes ebenfalls in der Abhängigkeit zu den traditionellen Finanzmärkten zu finden: «Sollte die Inflation ausser Kontrolle geraten, werden wir Tumulte erleben, die auch bei Krypto-Analgen zu Liquidierungs-Kaskaden führen könnten, wie wir sie im März 2020 erlebt haben», warnt der Experte.

CBDC und Metaverse im Kommen

Den Blick nach vorne gerichtet sieht Heusser ausserdem in nationalen digitalen Währungen, Central Bank Digital Currency oder kurz «CBDC» genannt, ein enormes Potenzial zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung für Finanzinstitute. Wenn CBDSs kommen, dann müssten sich Banken «warm anziehen», um zu verhindern, «dass ihnen die Neo-Banken und Web3-Plattformen und Applikationen nicht das Geschäft wegschnappen», prognostiziert er.

Den nächsten grossen Trend für 2022 sieht Heusser indes im sogenannte «Metaverse»: «Der ganze Hype um None-Fungible-Token, kurz NFTs, hat dazu geführt, dass sich grosse Firmen wie Nike, Adidas, Coca Cola und Sportvereine wie der FC Barcelona sich bereits Gedanken gemacht haben ins «Metaverse» zu investieren. Dies könnte eine ganz neue Ökonomie hervorrufen», prognostiziert der Krypto-Experte.

sta