Logistikkonzern ergreift Massnahmen Sparhammer bei Kühne + Nagel – über 1000 Stellen weg

SDA

23.10.2025 - 07:07

Der Logistikkonzern Kühne + Nagel musste im dritten Qurtal einen Umatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. (Archivbild)
Der Logistikkonzern Kühne + Nagel musste im dritten Qurtal einen Umatz- und Gewinnrückgang hinnehmen. (Archivbild)
Keystone

Der Logistikkonzern Kühne+Nagel hat ein schwieriges drittes Quartal 2025 hinter sich. Umsatz und Gewinn gingen zurück. Nun wird das Jahresziel gesenkt und ein Sparprogramm lanciert.

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  • Kühne+Nagel verzeichnet im dritten Quartal 2025 einen Gewinneinbruch um fast 40 Prozent.
  • Das Unternehmen senkt seine Jahresprognose und will jährlich über 200 Millionen Franken einsparen.
  • Bis zu 1500 Jobs sollen weltweit gestrichen werden – auch wegen der Zölle der Trump-Regierung.

Der Umsatz sank um 7 Prozent auf 6,04 Milliarden Franken, wie Kühne+Nagel am Donnerstag bekannt gab. Der um die volatilen Frachttarife bereinigte Rohertrag nahm um 4 Prozent auf 2,11 Milliarden ab.

In der Folge ging der operative Gewinn (EBIT) um satte 37 Prozent auf 285 Millionen zurück und der Reingewinn um 39 Prozent auf 206 Millionen.

Das Marktumfeld sei von Überkapazitäten und Margendruck geprägt, heisst es in einer Mitteilung. Gleichwohl seien Marktanteile gewonnen worden.

Kühne+Nagel ist ein Spielball der handelspolitischen Kontroversen, direkt und indirekt. Direkt haben die Zölle von US-Präsident Donald Trump Folgen auf die Handelsvolumina, indirekt wirken sich Trumps Aussagen auch auf die für Kühne+Nagel wichtige US-Währung aus. Ohne Währungseffekte hätte sich denn auch der Umsatz nur um 3 Prozent zurückgebildet.

Die Erwartungen der Analystinnen und Analysten wurden beim Umsatz übertroffen, beim EBIT aber verfehlt.

Ziele gesenkt

Die Ziele für das laufende Jahr senkt Kühne+Nagel deutlich: Der Konzern peilt neu einen EBIT von über 1,3 Milliarden Franken an. Bislang war ein Wert zwischen 1,45 und 1,65 Milliarden angestrebt worden.

Gleichzeitig lanciert Kühne+Nagel ein Sparprogramm: Damit sollen die Kosten um über 200 Millionen Franken pro Jahr gesenkt werden. «Schwierige externe Faktoren zwingen uns, unsere Effizienz und die Performancekultur nachhaltig und langfristig zu steigern», lässt sich CEO Stefan Paul zitieren.

Diesem fallen weltweit 1000 bis 1500 der ingesamt 85'000 Stellen zum Opfer, wie der Präsentation zum Quartalsabschluss zu entnehmen ist. Mit dem Jobabbau will der Konzern die Kostenbasis um mindestens 110 Millionen Franken verringert. Weitere Massnahmen sollen nochmals mindestens 90 Millionen an Erparnissen bringen, so dass sich diese insgesamt auf über 200 Millionen summieren.

Der Jobabbau verursacht zunächst aber auch Kosten. Laut den Unterlagen ist mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu rechnen, der im Schlussquartal 2025 und im Startquartal 2026 verbucht werden.