Lärm Lärmliga Schweiz fordert Paradigmenwechsel beim Lärmschutz

SDA

1.12.2017 - 12:02

Der Verkehr schlängelt sich durch die Rosengartenstrasse. Sie zählt zu den am meisten befahrenen Durchgangsstrassen Zürichs. (Archivbild)
Der Verkehr schlängelt sich durch die Rosengartenstrasse. Sie zählt zu den am meisten befahrenen Durchgangsstrassen Zürichs. (Archivbild)
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Die Lärmschutzpolitik hierzulande ist aus Sicht der Lärmliga Schweiz gescheitert. Trotz Milliardenaufwand seien noch immer Millionen Anwohnerinnen und Anwohner schädlichem Lärm ausgesetzt. Der Verband fordert einen Paradigmenwechsel.

Dies heisse, weg vom Schutz des Lärms mit "Grenzwert-Tricksereien", hin zu wirksamem Schutz der Gesundheit der Strassenlärm-Opfer, schreibt die Lärmliga in einer Mitteilung vom Freitag anlässlich der nationalen Tagung "Leiser. Tempo weg!" in Bern. Das Gesundheitsrisiko durch Dauerbeschallung sei an Durchgangsstrassen um 15 bis 20 Prozent erhöht.

Lärm mache krank und verursache in der Schweiz rund 500 Todesfälle pro Jahr, welche dem Verkehrslärm auf Strassen anzuschreiben sei. Hinzu kämen jährlich 2900 Spitaleinlieferungen. Laut der Lärmliga Schweiz verursacht Strassenlärm Kosten von 1,9 Milliarden Franken pro Jahr - gleich hoch wie die Luftverschmutzung.

Für einen wirksamen Schutz der Gesundheit ihrer Bevölkerung müsse die Schweiz konsequent den Strassenlärm an der Quelle reduzieren und die Emissionen auf ein "gesundheitsverträgliches" Niveau zu begrenzen, fordert der Verband. Eine Möglichkeit sei etwa Tempo 30.

Hart ins Gericht geht die Lärmliga Schweiz mit Politik, Strassenverbänden, dem Bund und den Kantonen. Diese täten nur das Allernötigste und verfehlen das Ziel, die Bevölkerung vor gesundheitsschädlichem Strassenlärm zu schützen, obwohl die Rechtslage klar sei.

Die Lärmliga Schweiz warnt vor den Folgen dieser "Schildbürgerpolitik". Viele lärmbetroffene Strassenanwohner würden ab dem 1. April auf Schadenersatz klagen. Ende März liefen die Lärm-Sanierungsfristen für Gemeinden und Kantone aus.

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