Nächste HiobsbotschaftLonza verliert erst den CEO und nun den Corona-Auftrag in Visp
SDA, red.
19.9.2023
Der Pharmazulieferer Lonza stellt die Produktion des Corona-Impfstoffs für Moderna in Visp im dritten Quartal ein. Moderna will seinen Bedarf künftig aus eigener Produktion decken.
SDA, red.
19.09.2023, 16:34
19.09.2023, 16:59
SDA, red.
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Der Pharmazulieferer Lonza stellt die Impfstoffproduktion für Moderna in Visp ein.
Der US-Konzern will seinen Bedarf künftig selbst decken.
Für Lonza ist es die zweite Hiobsbotschaft innert weniger Tage: Am Montag hatte CEO Pierre-Alain Ruffieux den Hut genommen, woraufhin die Aktienkurse unter Druck gerieten.
Der US-Impfstoffhersteller Moderna fokussiert die Produktion seines mRNA-Wirkstoffs auf weniger Standorte. Die Nachfrage nach Covid-Impfungen sei mit dem Übergang von einem Pandemie- in einen endemischen Markt zurückgegangen sei, hiess es in einer Mitteilung.
Lonza war für eine Stellungnahme gegenüber der Nachrichtenagentur AWP zunächst noch nicht erreichbar.
Moderna hatte sich zuletzt Kostensenkungsmassnahmen verordnet. Der US-Konzern leidet darunter, dass die Nachfrage nach Covid-Impfungen stockt.
CEO nimmt überraschend den Hut
Für Lonza kommt die Nachricht zur Unzeit: Erst gestern war bekannt geworden, dass CEO Pierre-Alain Ruffieux das Unternehmen überraschend per Ende September verlässt. Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Verwaltungsratspräsident Albert Baehny zusätzlich zu seinen bisherigen Pflichten erneut auch die operative Leitung des Unternehmens übernehmen
Der abrupte Führungswechsel kam an den Finanzmärkten gar nicht gut an. Konkret verloren die Lonza-Aktien an der Börse am späten Montagvormittag 8,2 Prozent auf noch 456,70 Franken. Ihre bisherigen Jahresgewinne haben sie damit fast vollständig wieder abgegeben. Zwischenzeitlich waren sie sogar mehr als 10 Prozent abgerutscht und hatten ein neues Jahrestief bei 445,40 Franken markiert.
Moderna deckt Bedarf aus eigener Produktion
Die Impfstoff-Nachfrage für die Jahre 2024 und 2025 soll nun von Moderna-eigenen Standorten in Norwood im US-Bundesstaat Massachusetts gedeckt werden. Darüber hinaus werden laut den Firmenangaben ab 2025 zusätzliche Kapazitäten dazukommen, wenn neue mRNA-Produktionsanlagen in Grossbritannien, Kanada und Australien in Betrieb gehen.
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