Chef der StromaufsichtLuginbühl rät der Schweiz, Kerzen und Holz zu horten
phi
7.8.2022
Der Präsident der Elektrizitätskommission befürchtet, dass der Schweiz im Winter fünf bis zehn Prozent Strom fehlen könnte. Die Bevölkerung soll deshalb sparen und sich auch für Notfälle rüsten.
phi
07.08.2022, 11:33
phi
Die Schweiz muss sich auf einen harten Winter einstellen, warnt der Präsident der Elektrizitätskommission. «Im schlimmsten Fall müssen wir tatsächlich damit rechnen, dass es im nächsten Winter zu gebietsweisen Stromabschaltungen kommt, wenn auch nur stundenweise», sagt Werner Luginbühl der «NZZ am Sonntag».
Und weiter: «Da ist es sicher ratsam, genügend Kerzen im Haus zu haben. Und wer einen Holzofen hat, sollte sich mit genügend Brennholz eindecken.»
Man müsse damit rechnen, dass es wegen der Energiekrise in Europa im Winter zu Strom-Abschaltungen kommen könne. Deshalb müssten die Bürger*innen Vorkehrungen treffen: Er selbst habe mehr Brennholz «als sonst» bestellt, verriet er – auch wenn es nur «5 bis 10 Prozent [des Stroms sind], den wir importieren müssen». Hier liege das grösste Risiko, so der 64-Jährige.
«Realistischerweise müssen wir als Schweiz davon ausgehen, dass wir diesen Winter kaum Strom aus Frankreich erhalten werden», führt Luginbühl aus. «Also müssen wir Strom aus anderen Ländern importieren können. Strom wird nicht den ganzen Winter überall in Europa knapp sein.» Als Alternativen kämen Deutschland oder Italien infrage.
Die Stromlücke betrage im Winterhalbjahr «rund vier bis fünf Terawattstunden». Das Problem werde durch Trockenheit verschärft: Wir werden in unseren Stauseen Ende Herbst wohl nicht den gleich hohen Pegelstand haben wie andere Jahre.» Deshalb seien auch Sparbemühungen der Bevölkerung nützlich. «Es hilft sicher, die Lichter konsequent zu löschen, Geräte auszuschalten, zu duschen statt zu baden und die Zeit unter der Dusche kurz zu halten.»