Müllproblem Nespresso lanciert Kaffeekapsel aus Papier

SDA/dor

21.11.2022 - 01:28

Nespresso-Chef Guillaume Le Cunff. (Archivbild)
Nespresso-Chef Guillaume Le Cunff. (Archivbild)
Bild: Keystone/Laurent Gillieron

Nespresso startet bald mit dem Verkauf von Kaffee aus kompostierbaren Papierkapseln. Das sei keine Reaktion auf die Kaffeekugel der Migros, sagt der Chef der Nestlé-Tochter. Und: Der Konzern gibt die Alukapsel deswegen nicht auf.

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Nespresso will im nächsten Frühling eine kompostierbare Kaffeekapsel aus Papier einführen. Das sei keine Reaktion auf die Kaffeekugel der Migros: «Wir haben seit drei Jahren an den Papierkapseln getüftelt», so Nespresso-Chef Guillaume Le Cunff in einem Interview mit dem «Blick».

Zunächst sollen die Papierkapseln in zwei Testmärkten in der Schweiz und Frankreich eingeführt werden. Sie werden zunächst auch nur im Nespresso Original-System funktionieren, sagte Le Cunff weiter. «Wir gehen davon aus, dass wir die neuen Kapseln in den nächsten zwei Jahren auch für die Systeme Vertuo und Nespresso Professional anbieten können.»

Die neuen Papierkapsel werden im bestehenden Werk in Orbe VD hergestellt.

Kein Ende der Alu-Kapsel

Auf Aluminiumkapseln will der Kaffee-Konzern auch in Zukunft nicht verzichten, trotz der häufig vorgebrachten Kritik, sie erzeugten zu viel Müll. Aluminiumkapseln seien für die Umwelt eine gute Lösung, sagte Le Cunff auf eine entsprechende Frage der Zeitung.

«Der CO2-Fussabdruck beim Kaffeekonsum entsteht zu rund 70 Prozent durch Kaffeeanbau und Produktnutzung inklusive Wasserverbrauch, und nur zu 14 Prozent durch die Verwendung der Aluminiumkapseln», verteidigt der Nespresso-Chef die umstrittenen Kaffeeportionsdosen. Letztere Zahl reduziere sich bei fachgerechtem Recycling auf fünf Prozent.

Durch die Dosierung per Kapsel wird laut Le Cunff viel weniger Wasser und Kaffee verschwendet, überdies bestehen die Kapseln seinen Angaben zufolge aus 80 Prozent rezykliertem Aluminium. 


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