Die Schweizerische Nationalbank hat heute den neuen 100er-Schein präsentiert. Aber ist Bargeld nicht eigentlich ein Auslaufmodell?
In der kommenden Woche wird der neue 100-Franken-Schein in Umlauf gebracht, der sechste und letzte Schein der neuen Serie. Die Banknote soll fälschungssicher sein und mit seinem Motiv die humanitäre Seite der Schweiz repräsentieren, so die Schweizerische Nationalbank.
Derzeit seien fast 134 Millionen 100er in Umlauf – mehr als jeder andere Schein in der Schweiz. Aber braucht es in Zeiten, da viele Bürger vermehrt bargeldlos bezahlen, überhaupt noch neue Geldscheine? Ist der «gedruckte» Franken ein Auslaufmodell?
Tatsächlich bezieht der Durchschnittsschweizer laut einer aktuellen Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und der Universität St. Gallen im Monat nur 140 Franken Bargeld; im Portemonnaie führen die Schweizer durchschnittlich nur 80 Franken mit sich. Ein 100er findet da also nicht einmal mehr Platz.
Zwar ist das Bargeld noch immer das am häufigsten genutzte Zahlungsmittel in der Schweiz. Doch nur 27 Prozent der Gesamtausgaben werden hierzulande bar getätigt – auf Platz eins liegt, wie schon im Vorjahr, die Debitkarte (29 Prozent). Es folgen Kreditkarte (22 Prozent) und mobile Zahlungslösungen (zwei Prozent).
«Die Jahre des Bargelds sind gezählt»
«Die Jahre des Bargelds sind gezählt», glaubt Soziologieprofessor Axel Paul. Der Trend gehe zu einer «endgültigen Entmaterialisierung des Geldes», so der Wissenschaftler gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Und dennoch sei Bares für ihn persönlich noch immer Wahres: Wer mit Münzen oder Scheinen bezahle, bleibe anonym. «Ich möchte einfach selber entscheiden, wann Dritte Zugriff auf meine Daten haben, selbst wenn es nur potenziell ist.»
Viele Schweizer scheinen das allerdings anders zu sehen. Das zeigt sich etwa an der Tausender-Note. Nach der Finanzkrise 2008 habe sich die Menge der in Umlauf befindlichen 1'000-Franken-Scheine binnen zehn Jahren verdoppelt; mittlerweile aber sind wieder weniger der wertvollsten Banknoten des Landes im Umlauf, so der «Tages-Anzeiger» unter Berufung auf Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Ein Blick ins Ausland zeigt: In vielen Länder befindet sich das Bargeld auf dem Rückmarsch. Etwa in Schweden. Schon in vier Jahren, haben Forscher errechnet, könnte dort Schluss sein mit Bargeld. In keinem anderen Land weltweit wird derart oft bargeldlos bezahlt wie in der Heimat von Ikea. Sechs von sieben Zahlungen laufen ab, ohne dass Geld in physischer Form den Besitzer wechselt. In vielen Läden und Einrichtungen wird Bares schlichtweg nicht mehr akzeptiert – auch weil es der Gesetzgeber nicht verlangt. Stattdessen wird vermehrt mit dem Smartphone gezahlt.
Die neunte Schweizer Banknoten-Serie
Die neunte Schweizer Banknoten-Serie
Schweizer Banknoten sind bei Fälschern nicht besonders beliebt: Das liegt vor allem daran, dass die Scheine als sehr fälschungssicher gelten. Andererseits ist der Schweizer Geldmarkt recht klein – falsche Euro- und Dollarnoten sind deshalb deutlich attraktiver.
Die neue Banknotenserie für die Schweiz ist komplett: Seit dem 12. September ist die neue 100er-Note im Umlauf. Sie ist immer noch blau, aber etwas kleiner als die Vorgänger.
Als letzte Note wurde der 100er-Schein am 3. September 2019 feierlich enthüllt. Sie soll die humanitäre Seite der Schweiz betonen.
In der neunten Serie der Schweiz steht jede Banknote für eine für die Schweiz typische Seite.
Die 10er-Note stellt die organisierende Seite dar, Hauptelement ist die Zeit.
Die 20er-Note steht für die kreative Seite der Schweiz – das Hauptelement ist das Licht.
Passend dazu findet sich auf der Rückseite der Banknote eine Abbildung der Leinwand auf der Piazza Grande des Filmfestivals Locarno.
Die 50er-Note zeigt die Schweiz von ihrer erlebnisreichen Seite, Hauptelement der Gestaltung ist dabei der Wind.
Die Note erschien bereits am 12. April 2016, als erste der neuen, neunten Serie.
Die 200er-Note zeigt die Schweiz von ihrer wissenschaftlichen Seite.
Die Hand auf der Vorderseite steht dabei für die drei Achsen des Raums.
Die 1'000er-Note schliesslich zeigt die Schweiz von ihrer kommunikativen Seite.
Dass auf der Note mit dem höchsten Nennwert mit einem Händedruck eine Geschäftsgeste steht, ist wohl dem Zufall zuzuschreiben.
Die neuen Noten werden schrittweise herausgebracht, die 100-Franken-Note bildet den Abschluss.
Entworfen wurde die neunte Schweizer Banknotenserie von der Gestalterin Manuela Pfrunder.
Gedruckt werden die Schweizer Banknoten auf ein sogenanntes Dreischichtsubstrat.
Bei der Produktion der Banknoten werden zahlreiche Sicherheitsmerkmale eingearbeitet, um Fälschern ihre Arbeit zu erschweren.
Appliziert wird unter anderem ein Richerheitsstreifen mit Hologrammen.
Ebenso Bestandteil der neuen Notenserie sind Sicherheitsfäden.
Gedruckt wird erstmal auf Bogen…
…die erst danach in Notengrösse zugeschnitten, gebündelt und verpackt werden.
Blick nach Deutschland
Dabei ist Zahlung per Handy längst kein Privileg reicher Bürger in wohlhabenden Staaten. In China etwa sind Bezahlapps wie WeChatPay oder Alipay gerade deswegen so beliebt, weil viele ärmere Bürger hier kein eigenes Bankkonto haben. Wer per App zahlt, braucht das auch gar nicht – ein Vorteil, der vor allem in Entwicklungsländern greift.
Aber zurück in die Schweiz. Hierzulande werde man so schnell nicht auf Bargeld verzichten, glaubt die Nationalbank. Man habe «keine Befürchtungen, dass das Bargeld kurzfristig nicht mehr benutzt wird», so Alain Kouo, Sprecher der SNB, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Man wolle auch in Zukunft neue Banknotenserien entwickeln, um Sicherheitsstandards zu gewährleisten. Auch der Bundesrat sieht das Ende von Münzen und Scheinen noch lange nicht kommen, wie kürzlich eine Anfrage von SP-Nationalrätin und Konsumentenschützerin Prisca Birrer-Heimo ergab.
Vielleicht geht die Schweiz also nicht den schwedischen Weg, sondern jenen Deutschlands. Zwar wurde auch im Nachbarland zuletzt etwas seltener mit Barem bezahlt – doch noch immer aber läuft dort fast jede zweite Zahlung mit Bargeld ab. Wie die Deutsche Bundesbank schreibt, steigt die Menge an ausgegebenem Bargeld sogar kontinuierlich – um zuletzt durchschnittlich 5,5 Prozent jährlich. Die Chancen, dass der aktuelle Schweizer 100er nicht der letzte ist, stehen also gar nicht so schlecht.
Bilder aus der Schweiz
Eine Frau betrachtet bei Märjela die Eismassen des Aletschgletschers aus der Nähe. Der mächtigste Gletscher der Alpen ist Unesco-Weltkultuerbe – womöglich aber nicht mehr allzu lange. Wissenschaftler der ETH Zürich haben kürzlich simuliert, dass aufgrund der Klimaerwärmung zu Ende des Jahrhunderts wohl nur noch ein paar kleine Eisfelder von dem derzeit über 80 Quadratkilometer grossen Gletscher übrig sind.
Im Kiental wurden rund 150 Alpaka-Tiere beim «Alpabzug» zurück ins Tal getrieben. Touristen in einem Bus fühlten sie wie in den südamerikanischen Anden.
Ein Kalb hat auf der traditionellen Viehschau in Schwellbrunn wenig Lust auf aktive Teilnahme.
Ob diese Rinder auf der Schwyzer Viehausstellung ganz besonders gut dastehen, erschliesst sich aus dieser Perspektive wohl nur dem Profi.
Am Wochenende hat im freiburgischen Charmey das traditionelle Heuwagenrennen für Stimmung gesorgt. Der Anlass in dem Greyerzer Dorf findet seit 1972 jährlich zum Chilbi-Fest statt. Dazu werden alte Heukarren geschmückt und von verschiedenen Teams so schnell wie möglich durch das Dorf gezogen.
Die BMX-Bande ist zurück und will an den Europameisterschaften in Cadenazzo TI hoch hinaus.
Berufswunsch Nationalrätin? Ein Mädchen führt im Bundeshaus zumindest schonmal eine Sitzprobe durch. Am Samstag veranstaltete das Bundeshaus einen Tag der offenen Tür.
Hoch hinauf geht es bei der Einweihung der neuen Kletterrouten am Sambuco-Staudamm bei Fusio am Ende des Val Lavizzara. Nun stehen Sportklettern insgesamt vier Routen zur Verfügung.
Ein Lamborghini Veneno Roadster as dem Jahr 2014 war die grösste Attraktion bei der Versteigerung von zwei Dutzend Luxusautos, die von Genfer Behörden 2016 beschlagnahmt worden ewaren: Sie hatten dem Diktatorensohn Teodorín Obiang aus Äquatorialguinea gehört, dem Geldwäsche und Missmanagement öffentlicher Vermögen vorgeworfen worden war.
Eine junge Frau geleitet mit einer Herde von Kühen während der 50. Ausgabe der Desalpe de Charmey im Kanton Freiburg ins Tal. Tausende Zuschauer wohnten dem Spektakel bei.
Wahlplakate stehen in der Bundesgasse, am Donnerstag, 26. September 2019, in Bern. Am 20. Oktober 2019 finden die Parlamentswahlen statt.
Klimastreik in Zürich am Freitag, 27. September 2019.
In Saint-Maurice VS haben Archäologen im Zuge von Bauarbeiten einen Friedhof aus dem Hochmittelalter freigelegt, in dem bis zu 250 Menschen bestattet wurden.
Auf der Kantonsstrasse T 332 bei Hemishofen ist der Anhängerzug eines Schaustellers ausser Kontrolle geraten. Ein mitgeführter Latrinenwagen kollidierte dabei mit einem Signalisationsmasten. Der Aufbau wurde bei der Kollision auseinandergerissen und zerschellte auf der Fahrbahn. Verletzt wurde niemand.
Rund 100 Umweltaktivisten haben einen Trauermarsch zum geschmolzenen Pizol-Gletscher im Kanton St. Gallen gemacht. Mit der Aktion wollten sie auf die Bedrohung des Klimawandels aufmerksam machen.
Bei der Kunstinstallation «Mirage Gstaad» werden die Besucher schon seit Längerem mit surreal anmutenden Bildern konfrontiert. Der Grund: Der US-Künstler Doug Aitken hat eine spiegelnde Gebäudeskulptur errichtet. Auch im Spätsommer ist das Werk ein visuell aussergewöhnliches Erlebnis.
In Lugano ist die «wopart – Work on Paper Fair» gestartet. Eine Kunstausstellung, die sich mit der Arbeit auf Papier beschäftigt.
Jäger Peter Marugg (links) und Sohn Men beobachten Gamswild vor der Kulisse des «Chessler», aufgenommen in der zweiten Woche der Bündner Hochjagd.
Mit Humor auf der Suche nach Spendern: Vor Bechern am Bahnhofplatz in Bern zeigen Schilder, was sich eine kanadische Bettlerin wünscht: «New Socks», «Ferrari» und «Food».
Auf der Autobahn A7 bei Frauenfeld ist eine 26-Jährige mit ihrem Fahrzeug mit einem Signalisationsanhänger kollidiert. Die verletzte Frau musste mit dem Rettungswagen ins Sputal gebracht werden. Die Kantonspolizei Thurgau sucht Zeugen.
Detailaufnahme vom Füdli des Asiatischen Elefantenbullen «Maxi» im Zürcher. Das Tier feiert irgendwann diese Tage – ganz genau kennt man das Datum nicht – seinen 50. Geburtstag und ist damit ältester «Mitarbeiter» des Zoos.
Wollgras in der herbstlichen Abendsonne in Vals.
Ein Mann liegt auf einem riesigen Landartgemälde des französisch-schweizerischen Künstlers Saype im «Parc de la Grange» in Genf. Die 165 Meter lange und 30 Meter breite, biologisch abbaubare Malerei aus Pigmenten von Holzkohle, Kreide, Wasser und Milcheiweiss entstand auf einer Gesamtfläche von 5'000 Quadratmetern. Die Kunstinstallation ist Bestand des «Beyond Walls Project» und soll menschliche Werte wie Zusammengehörigkeit, Freundlichkeit und Weltoffenheit fördern.
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