Beamte und Ärzte bestochenNovartis mit griechischen Schadenersatzforderungen konfrontiert
jh
17.6.2022 - 21:27
Der griechische Staat fordert rund 218 Millionen Franken Schadenersatz von Novartis. Dabei geht es um einen mutmasslichen Korruptionsskandal, in dem der Schweizer Pharmariese seine Medikamente zu überhöhten Preisen verkauft haben soll.
jh
17.06.2022, 21:27
17.06.2022, 21:38
SDA
Das gab der griechische Gesundheitsminister am Freitag bekannt. Thanos Plevris erklärte in einer Mitteilung, dass sich die Forderung auf den «moralischen Schaden für den griechischen Staat aufgrund der Handlungen, die das Unternehmen bereits in den USA in Bezug auf die Bestechung von Ärzten gestanden hat», beziehe.
Griechenland behalte sich das Recht vor, weitere Ansprüche geltend zu machen. Der Minister fügte hinzu, dass «alle (verfügbaren) Sanktionen gegen Novartis wegen der illegalen Praktiken» verhängt würden.
Bestechungsgelder an Mitarbeiter öffentlicher Spitäler
Der Pharmahersteller wird verdächtigt, zwischen 2006 und 2015 griechische Beamte und Ärzte bestochen zu haben, um seine Produkte auch dann zu hohen Preisen absetzen zu können, wenn billigere Alternativen verfügbar waren.
In den USA erklärte sich das Unternehmen bereit, rund 336 Millionen US-Dollar zu zahlen, um die Strafverfolgung einzustellen. Damals hatte das US-Justizministerium mitgeteilt, dass eine griechische Tochtergesellschaft von Novartis zugegeben hatte, zwischen 2021 und 2015 Bestechungsgelder an Mitarbeiter öffentlicher Spitäler gezahlt zu haben, um ihre Verkäufe anzukurbeln.