Standorte in Deutschland Oerlikon baut über 800 Stellen ab

cf

21.2.2023 - 08:51

Der Industriekonzern Oerlikon bereitet sich auf eine schwächere Nachfrage vor.
Der Industriekonzern Oerlikon bereitet sich auf eine schwächere Nachfrage vor.
Archivbild: Keystone

Der Industriekonzern Oerlikon hat im Geschäftsjahr 2022 zwar Umsatz und Auftragseingang gesteigert – der Reingewinn ging wegen Kostensenkungs-Massnahmen hingegen klar zurück. Diese entfallen hauptsächlich auf Personalmassnahmen in Deutschland. 

21.2.2023 - 08:51

Oerlikon verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 insbesondere wegen Kostensenkungsmassnahmen für einen Personalabbau in Deutschland sowie Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Geschäft in Russland einen deutlichen Rückgang des Reingewinns.

Insgesamt bezifferte das Unternehmen die Sonderkosten auf Stufe operativem EBITDA auf 80 Millionen Franken, wie aus der Mitteilung zum Jahresergebnis 2022 hervorgeht. Der Grossteil davon wurde im vierten Quartal verbucht und entfällt auf die bereits im November angekündigten Kostensenkungsmassnahmen.

«Die Rückstellungen für die Kostensenkungsmassnahmen entfallen im Wesentlichen auf die Personalmassnahmen in Deutschland», sagte Finanzchef Philipp Müller an einer Telefonkonferenz. Insgesamt sollen über 800 Stellen abgebaut werden, vor allem an zwei Standorten in Deutschland.

Kunden zögern mit Investitionen

Grund dafür ist die schwächere Nachfrage nach Textilien insbesondere in China, was sich negativ auf den Bestellungseingang für Filament-Anlagen der Division Polymer Processing Solutions auswirkt. Die Division sieht sich laut Oerlikon mit der Verschiebung von Investitionsentscheiden konfrontiert.

Oerlikon hatte in der Mitteilung zu den Zahlen bereits verlauten lassen, dass sich das Unternehmen auf eine schwächere Nachfrage im Filament-Bereich ab 2024 vorbereite. Laut Müller dürfte der Umsatz in der Polymer-Division dank des derzeit noch hohen Auftragsbestandes im laufenden Jahr vorerst lediglich moderat zurückgehen, im Geschäftsjahr 2024 dann aber weiter sinken.

Der kleinere Teil der Sonderkosten entfällt auf dem Ausstieg aus dem Geschäft in Russland sowie aus dem Inline-ePD-Geschäft. Der Ausstieg aus dem Russland-Geschäft wurde bereits im ersten Semester kommuniziert. Oerlikon hat das Geschäft an das dortige Management verkauft.

cf