Der Schweizer Formel-E-Fahrer Sebastien Buemi auf Werbetour vor dem Rennen in Bern. Mittlerweile stecken die Veranstalter in finanzieller Schieflage.
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Vier Monate nach dem Formel-E-Rennen in Bern befindet sich die Veranstalterin in finanzieller Schieflage. Mehrere Lieferanten warten auf ihr Geld.
Die Swiss E-Prix Operations AG bestätigte am Mittwoch Berichte des Finanzportals «Inside Paradeplatz» und der Online-Ausgabe der «Berner Zeitung», wonach sie in Zahlungsverzug geraten ist. Gerüchte, laut welchen es um einen Millionenbetrag geht, wies sie allerdings zurück.
«Es handelt sich um einen mittleren sechsstelligen Betrag, der aufgrund der aktuellen Liquiditätslage noch nicht vollständig beglichen werden kann», erklärte Sprecher Stephan Oehen auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Die Stadt Bern als Gläubigerin betreffe dies nicht. «Ihre Forderung ist mittels Bankgarantie abgesichert.»
Der Berner Sicherheitsdirektor Reto Nause (CVP) bestätigte den Sachverhalt. Die Bank Julius Bär habe eine Bankgarantie über 900'000 Franken gestellt. Die Zürcher Privatbank trat als Namensgeber des «Julius Bär Swiss E-Prix» auf.
Die Stadt Bern macht insgesamt Kosten von 646'062 Franken und 20 Rappen geltend, wie aus ihrem kürzlich publizierten Abschlussbericht hervorgeht. Bei Bedarf werde man die Bankgarantie ziehen, sagte Nause.
«Sachbeschädigungen» als Grund
Als Grund für die finanzielle Schieflage nennen die Formel-E-Organisatoren Kostenüberschreitungen, die sie selber nicht zu verantworten hätten. Zum einen machen sie geltend, dass Vandalen am Rande einer Velo-Demo einen Sachschaden von 400'000 Franken angerichtet hätten.
Zum andern habe es Folgekosten gegeben, erklärte Sprecher Stephan Oehen. So habe man die Security-Dienste massiv aufstocken müssen, um weitere Schäden zu vermeiden. Oehen sagte, die Veranstalter hätten in der Sache tatsächlich eine Strafanzeige eingereicht, wie sie dies am Rennwochenende angekündigt hatten.
Nause: Keine moralische Verantwortung
Die Berner Stadtregierung hatte das Rennen trotz rot-grüner Kritik ermöglicht. Eine moralische Verantwortung der Stadt gegenüber den Gläubigern leitet Gemeinderat Nause daraus nicht ab. Die Stadt sei lediglich als Bewilligungsbehörde aufgetreten.
Sie habe es möglich gemacht, dass ein privater Veranstalter einen Anlass durchführen könne. Das finanzielle Risiko bleibe bei den Organisatoren.
Nause hofft aber, dass die Geschichte möglichst zügig geregelt werden kann und dass das lokale Gewerbe nicht zu Schaden kommt. «Hoffentlich kann der Veranstalter die Situation bis Ende Jahr bereinigen», sagte Nause im Gespräch mit Keystone-SDA.
Das Rennen vom 22. Juni hatte in der Bundesstadt gemischte Reaktionen ausgelöst. Sie reichten von Faszination und Freude bei Motorsport-Fans bis hin zu scharfer Ablehnung.
Bei der Velo-Demo unmittelbar vor dem Rennwochenende hatten Vandalen Logo-Bänder der Sponsoren weggerissen. Auch sollen Fernseh- und Stromkabel durchschnitten worden sein.
Zukunftspläne
Bislang gab es zwei Formel-E-Rennen in der Schweiz: 2018 in Zürich und 2019 in Bern. Die Swiss E-Prix Operations AG strebt eine weitere Austragung im Jahr 2022 an. Zunächst will sie aber das Veranstaltungsmodell «neu aufstellen», wie sie Anfang Oktober mitteilte.
Der Austragungsort 2022 und auch der entsprechende Kanton sollten künftig «eine stärkere Rolle» spielen. Bislang habe die Swiss E-Prix Operations AG sämtliche Kosten getragen. Dabei erhalte der Austragungsort doch einen «imagewirksamen Grossanlass für die ganze Bevölkerung und starke Umsätze in der regionalen Wirtschaft».
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
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Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
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