Gibt es bald den ersten Billionär?Vermögen der Milliardäre wächst immer schneller
dpa
20.1.2025 - 09:18
Elon Musk erhalte alarmierend viel Macht, heisst es in der Studie.
Allison Robbert/AFP Pool via AP/dpa
Schon bald könnte die Welt ihren ersten Dollar-Billionär haben. Dabei bekämen Reiche wie Elon Musk alarmierend viel politische Macht, meint Oxfam. Debattenstoff für das Weltwirtschaftsforum in Davos.
DPA
20.01.2025, 09:18
dpa
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Das Vermögen der Superreichen auf der Welt wächst immer schneller
Dem Oxfam-Bericht liegen Daten aus verschiedenen Quellen zugrunde.
Bei ihrer Auswertung kommt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation zu dem Schluss, dass die Welt innerhalb eines Jahrzehnts bereits fünf Dollar-Billionäre haben könnte.
Das Vermögen der Superreichen auf der Welt wächst immer schneller. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Entwicklungsorganisation Oxfam vor dem Start des Weltwirtschaftsforums in Davos veröffentlicht. Demnach gibt es weltweit inzwischen 2.769 Milliardärinnen und Milliardäre – allein im vergangenen Jahr kamen 204 neu dazu. Gleichzeitig stagniere die Zahl der Menschen, die unter der erweiterten Armutsgrenze der Weltbank lebten und die Zahl hungernder Menschen steige.
Dem Oxfam-Bericht liegen Daten aus verschiedenen Quellen zugrunde. So führte Oxfam etwa Forbes-Schätzungen zum Vermögen von Milliardären mit Daten der Weltbank und solchen aus dem UBS-Weltvermögensreport zusammen.
Gibt es bald den ersten Billionär?
Bei ihrer Auswertung kommt die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation zu dem Schluss, dass die Welt innerhalb eines Jahrzehnts bereits fünf Dollar-Billionäre haben könnte. Im vergangenen Jahr sei das Vermögen der Milliardäre dreimal stärker gewachsen als noch im Vorjahr. Es sei von 13 auf 15 Billionen US-Dollar angestiegen.
Das Vermögen einer Milliardärin oder eines Milliardärs vergrösserte sich demnach pro Tag im Schnitt um zwei Millionen US-Dollar. Die reichsten zehn Milliardäre wurden pro Tag sogar um durchschnittlich 100 Millionen US-Dollar reicher. Selbst wenn sie über Nacht 99 Prozent ihres Vermögens verlieren würden, blieben sie Milliardäre, erklärte Oxfam.
«Der Vermögenszuwachs der Superreichen ist grenzenlos, während es bei der Bekämpfung der Armut kaum Fortschritte gibt und zum Beispiel Deutschland die Unterstützung einkommensschwacher Länder sogar kürzt», kritisierte der geschäftsführende Vorstandsvorsitzende von Oxfam Deutschland, Serap Altinisik.
In Deutschland viele Milliardäre dank Erbschaft
Deutschland hat laut Bericht die viertmeisten Milliardäre weltweit. Ihre Zahl stieg demnach im vergangenen Jahr um neun auf 130. Ihr Gesamtvermögen liege inzwischen bei 625,4 Milliarden US-Dollar.
Oxfam errechnete zudem, dass deutsche Milliardärinnen und Milliardäre überdurchschnittlich von Erbschaften profitieren. Während weltweit 36 Prozent des Milliardärsvermögens aus Erbschaften stammt, sind es hierzulande sogar 71 Prozent.
«Auch in Deutschland wächst der Superreichtum unaufhaltsam», warnt Oxfam. Zugleich habe die Armut in den letzten Jahren stark zugenommen, viele Menschen könnten ihren gewohnten Lebensstandard nicht halten. «Diese extreme Ungleichheit entsteht massgeblich durch eine ungerechte Steuerpolitik», erklärte Oxfam-Referent Manuel Schmitt. «Superreiche zahlen hierzulande oft weniger Steuern und Abgaben als Mittelschichtsfamilien.»
Die kommende Bundesregierung müsse deshalb eine Besteuerung grosser Vermögen beschliessen, fordert Oxfam. Unter anderem SPD und Grüne schlagen dies in ihren Programmen für die Bundestagswahl im Februar vor. «Schon mit sehr kleinen Steuersätzen auf die Vermögen Ultrareicher könnte man viele Probleme lösen», sagte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) der Funke Mediengruppe.
Warnung vor Elon Musks politischer Macht
Sorgen macht Oxfam auch, dass sich die Wirtschaftsmacht der Milliardäre deutlich sichtbar auch in politischer Macht niederschlägt. Die Ungleichheit habe Folgen für die Demokratie, warnte Altinisik. «Denn Reichtum geht Hand in Hand mit politischer Macht. Das sehen wir heute bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump: ein milliardenschwerer Präsident unterstützt vom reichsten Mann der Welt, Elon Musk.»
Handelsstreit mit den USA: Brüssel kündigt Reaktion an
Brüssel, 11.02.25:
Die EU reagiert auf US-Zölle auf Aluminium und Stahl: Brüssel kündigt entschiedene Gegenmassnahmen an.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nennt die Zölle unrechtmässig und verspricht eine verhältnismässige Antwort.
Bereits in Trumps erster Amtszeit hatte die EU mit Zöllen auf Produkte wie Motorräder, Jeans und Whiskey reagiert.
Auch diesmal prüft die EU ähnliche Schritte, will aber zunächst verhandeln.
Bundeskanzler Olaf Scholz warnt vor einem 'Irrweg' aus Zöllen und Gegenzöllen, betont aber die Stärke der EU als grösster Markt der Welt.
Unterdessen plant Trump bereits neue Zölle, die auf das Niveau der Handelspartner abgestimmt sein sollen.
12.02.2025
25 Prozent auf Stahl und Alu: Trump dreht an der Zoll-Schraube
Washington, 10.02.2025: Donald Trump dreht weiter an der Zoll-Schraube. Der US-Präsident will Stahl- und Aluminiumimporte in die Vereinigten Staaten mit Zöllen von 25 Prozent belegen.
Details sollen Anfang dieser Woche verkündet werden. Die Zölle sollen alle Länder betreffen.
Trump kündigt zudem an, «gegenseitige Zölle» einführen zu wollen. Das bedeutet, dass die USA Importzölle auf Produkte aus Ländern erheben werden, die Zölle auf US-Waren verhängen.
Besonders für die exportstarke deutsche Wirtschaft wäre dies ein harter Schlag, da sie bereits seit zwei Jahren in Folge schrumpft.
11.02.2025
Panamakanal: Behörde bestreitet Gebührenfreiheit für Schiffe der US-Regierung
Die Panamakanalbehörde hat Aussagen des US-Aussenministeriums widersprochen, wonach Schiffe der US-Regierung den Kanal nun gebührenfrei benutzen könnten. Es gebe keine Änderungen an den Gebühren oder Rechten zur Durchfahrt des Kanals, erklärte die Behörde. Sie sei aber bereit, mit den zuständigen US-Beamten einen Dialog über die Durchfahrt von US-Kriegsschiffen zu führen.
09.02.2025
Handelsstreit mit den USA: Brüssel kündigt Reaktion an
25 Prozent auf Stahl und Alu: Trump dreht an der Zoll-Schraube
Panamakanal: Behörde bestreitet Gebührenfreiheit für Schiffe der US-Regierung