Logistik Panalpina mit etwas mehr Gewinn nach neun Monaten

SDA

2.11.2017 - 11:58

Basel

Der Speditions- und Logistikkonzern Panalpina hat in den ersten neun Monaten den Gewinn leicht gesteigert. Dies gelang allerdings nur, weil im Vorjahr Restrukturierungskosten das Ergebnis nach unten gezogen hatten.

Sonst wäre der Reingewinn heuer um ein Drittel abgestürzt. Sorgenkind des Basler Unternehmens ist weiterhin die Seefracht, die im Sommer erneut in die roten Zahlen tauchte, nachdem sie im Frühling vorübergehend wieder leicht in die Gewinnzone vorgestossen war.

Vor kurzem hatte sich die Konzernleitung noch zuversichtlich gezeigt, im zweiten Semester eine Verbesserung der Profitabilität erreichen zu können. Damit fährt die Seefracht seit einem Jahr mit Ausnahme eines Quartals ununterbrochen Verluste ein.

Panalpina machen wie der ganzen Branche die stark gestiegenen Frachttarife zu schaffen, die sie nur mit Verzögerung auf die Kunden überwälzen können. Dies drückt die Margen. Panalpina hat zwar 4 Prozent mehr Schiffscontainer transportiert als im Vorjahr, was aber höhere Kosten und damit Verluste bescherte.

Hinzu kommt das veraltete IT-System als Klotz am Bein. Ab einem gewissen Volumen ist mehr Personal nötig. Deshalb könne Panalpina in der Seefracht nur bescheiden wachsen, um zusätzliche Kosten zu vermeiden, gestand Konzernchef Stefan Karlen ein. Derzeit läuft die Einführung eines neuen Betriebssystems, was künftig Besserung verspricht.

Luftfracht im Aufwind

In der grössten Sparte Luftfracht konnte Panalpina hingegen Frachtmenge, Profitabilität und Betriebsgewinn deutlich steigern. Die Luftfracht fliegt 96 Prozent des Betriebsgewinns des Konzerns ein.

Der Rest stammt aus der kleinen Sparte Logistik, die den Strassentransport und die Lagerhäuser umfasst. Das einstige Sorgenkind Logistik konnte deutlich zulegen und sei nun nachhaltig profitabel, hiess es.

Insgesamt hat Panalpina in den ersten neun Monaten den Umsatz um 5,2 Prozent auf 4,07 Milliarden Franken gesteigert. Der für Logistiker aussagekräftigere Bruttogewinn schrumpfte indes um 6 Prozent auf 1,02 Milliarden Franken.

Gewinnerwartungen verfehlt

Der Betriebsgewinn (EBIT) legte von 67,5 Millionen auf 72,1 Millionen Franken zu. Unter dem Strich erzielte das Basler Unternehmen einen Reingewinn von 48,4 Millionen Franken nach 46,5 Millionen vor einem Jahr.

Allerdings hatten im Vorjahreszeitraum noch Restrukturierungskosten mit 26,1 Millionen Franken zu Buche geschlagen. Ohne diesen Einmaleffekt wäre der Gewinn heuer um ein Drittel eingebrochen.

Mit den Zahlen hat Panalpina die Erwartungen der Analysten beim Gewinn verfehlt. An der Schweizer Börse stürzte die Aktie zunächst um über 4 Prozent ab, fing sich dann aber wieder und stand bis zum Mittag nur noch um 0,8 Prozent im Minus.

Die Aussichten sind durchzogen. In der Seefracht seien zuletzt die Frachttarife wieder etwas gesunken, was eine leichte Margenverbesserung erwarten lasse, teilte Panalpina mit. In der Luftfracht sei man gut vorbereitet auf die Hochsaison. Wie sich diese allerdings auf die Margen auswirke, sei schwierig vorherzusagen.

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