Massiver Schuldenberg Postfinance investiert in Zürcher Pleitespital – 25 Millionen weg

Sven Ziegler

20.10.2024

Das Spital Wetzikon befindet sich in finanzieller Schieflage. (Archivbild)
Das Spital Wetzikon befindet sich in finanzieller Schieflage. (Archivbild)
sda

Die Postfinance hat rund 25 Millionen Franken abgeschrieben. Nun zeigt sich, weshalb: Sie gilt als eine der grössten Gläubigerinnen des finanziell maroden Spitals Wetzikon.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Die Postfinance gilt als eine der grössten Gläubigerinnen des finanziell maroden Spitals Wetzikon.
  • Die Investition hat bereits zu einer Abschreibung von 25 Millionen Franken geführt.
  • Diese liess den Halbjahresgewinn der Postfinance um 30 Prozent schrumpfen.

Das Zürcher Regionalspital Wetzikon steht vor dem finanziellen Kollaps. Ein massiver Schuldenberg von 285 Millionen Franken bei nur 8 Millionen Franken Eigenkapital belastet das Spital schwer.

Besonders betroffen ist Postfinance, die mit einem Schuldscheindarlehen über 40 Millionen Franken eine der grössten Gläubigerinnen des Spitals ist.

Nun wird bekannt: Die Investition hat bereits zu einer Abschreibung von 25 Millionen Franken geführt. Diese liess den Halbjahresgewinn der Postfinance um 30 Prozent schrumpfen, wie der «Blick» weiss. Mindestens 16 Millionen Franken verbleiben aktuell noch in den Büchern der Postfinance – mit unklarem Wert.

Weshalb die Postfinance das risikoreiche Investment tätigte, ist für Experten nicht nachvollziehbar. Dass das Spital am finanziellen Anschlag operiert, ist nicht neu. Laut «Blick» kauft die Postfinance immer wieder Anteile an Firmen, die dann unter dem Dach des «Kommunikations-Services» landen. Diese Sparte verbuchte letztes Jahr einen Verlust von 72 Millionen Franken. 

Rickli lehnte Unterstützung ab

Das Finanzdesaster des Spitals resultiert aus einem gescheiterten Neubauprojekt. Die Situation eskalierte weiter, als die Zürcher SVP-Regierungsrätin Natalie Rickli finanzielle Unterstützung ablehnte.

Am kommenden Freitag treffen sich die Gläubiger des Spitals, darunter auch Pensionskassen und Versicherungen, um über mögliche Sanierungsmassnahmen zu diskutieren.

Der grösste Teil der Schuldenlast besteht aus einer 170-Millionen-Anleihe, deren Gläubigergruppe GZO Creditor Group der Meinung ist, dass die Aktiven des Spitals die Schulden deutlich übersteigen. Die Gemeinden hingegen wollen das Spital mit einem Abschreiber in die Verschuldung führen.