Spürbar sinkende TV-Werbeeinnahmen und Investitionen in den Konzernumbau haben den Gewinn der Fernsehgruppe ProSiebenSat.1 2019 gedrückt. Das bereinigte Ergebnis (Ebitda) fiel um 14 Prozent auf 872 Millionen Euro, wie der Konzern am Donnerstag mitteilte.
Der Umsatz stieg um drei Prozent auf 4,14 Milliarden Euro und profitierte von einem anziehenden Produktions- und Digitalgeschäft. «Der Umbau von ProSiebenSat.1 zum diversifizierten Digitalkonzern kommt gut voran», sagte Konzernchef Max Conze. So sei der Umsatz im Nicht-TV-Werbegeschäft um zwölf Prozent gewachsen und mache nun 52 Prozent der gesamten Erlöse aus.
Unsicheres 2020
Für 2020 peilt der Konzern weitgehend stagnierende Gewinne und ein Umsatzplus von rund vier Prozent an. «In diesem Ausblick sind jedoch die möglichen Auswirkungen, die eine weitere Ausbreitung des Coronavirus auf Investitionsentscheidungen von Werbekunden haben könnte, nicht berücksichtigt», sagte Finanzchef Rainer Beaujean. Die Konjunkturentwicklung in Deutschland bleibe unsicher.
Beim TV-Werbegeschäft erwarte man 2020 einen schwachen Start und Aufwind ab Jahresmitte. Im vergangen Jahr waren diese Umsätze um fünf Prozent geschrumpft.
Umsatz und Gewinn lagen 2019 bei ProSiebenSat.1 weitgehend im Rahmen der eigenen Erwartungen und der der Finanzmärkte. Die Dividende soll bei 0,85 Euro je Aktie liegen, nach 1,19 Euro.
Übernahme von Meet Group
Die Gruppe gab am Donnerstag zudem die Übernahme des US-App-Entwickler Meet Group zusammen mit dem US-Finanzinvestor General Atlantic bekanjt. Das Angebot an die Aktionäre der Meet Group liegt bei 6,30 US-Dollar pro Aktie und bewertet das Unternehmen mit 500 Millionen Dollar.
ProSieben-Chef Max Conze sagte, dies sei eine der bislang grössten Übernahmen des Konzerns. «Sie bringt uns unserem Ziel einen deutlichen Schritt näher, einen führenden globalen Player im Online-Dating-Markt zu schaffen.» Die Parship Gruppe der ProSieben-E-Commerce-Tochter NuCom soll gemeinsam mit der Meet Group zu einem führenden Anbieter im weltweiten Online-Dating-Markt aufgebaut werden. Der Deal soll im zweiten Halbjahr über die Bühne gehen.
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