Grossbritannien Ratingagentur übt Kritik an Kurs der britischen Premierministerin

SDA

6.10.2022 - 02:35

Schlechte Nachrichten für die neue britische Premierministerin Liz Truss, die wegen ihrer Steuer- und Finanzpolitik ohnehin schon massiv unter Druck steht: Die Ratingagentur Fitch senkte am Mittwoch (Ortszeit) die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Grossbritanniens. (Archivbild)
Schlechte Nachrichten für die neue britische Premierministerin Liz Truss, die wegen ihrer Steuer- und Finanzpolitik ohnehin schon massiv unter Druck steht: Die Ratingagentur Fitch senkte am Mittwoch (Ortszeit) die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Grossbritanniens. (Archivbild)
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Schlechte Nachrichten für die neue britische Premierministerin Liz Truss, die wegen ihrer Steuer- und Finanzpolitik ohnehin schon massiv unter Druck steht: Die Ratingagentur Fitch senkte am Mittwoch (Ortszeit) die Aussichten für die Kreditwürdigkeit Grossbritanniens.

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Sie sank stabil auf negativ, wie die Agentur mitteilte. Einen ähnlichen Schritt hatte kürzlich bereits die Ratingagentur Standard & Poors (S&P) vollzogen.

Zur Begründung führte Fitch explizit die Finanzpolitik der Regierung in London an: «Das grosse und nicht gegenfinanzierte Finanzpaket, das als Teil des Wachstumsplans der neuen Regierung angekündigt wurde, könnte mittelfristig zu einem bedeutenden Anstieg des Defizits führen.»

Die auch parteiintern stark unter Druck geratene Truss hatte ihren finanzpolitischen Kurs bei einer Rede auf dem Parteitag ihrer konservativen Tories am Mittwoch in Birmingham verteidigt. Ziel sei wirtschaftliches «Wachstum, Wachstum, Wachstum».

Rückzieher bei Steuersenkung

Wegen des Unmuts über ihre Pläne hatte sie zuvor aber bereits einen Rückzieher bei der geplanten Steuersenkung für Spitzenverdiener machen müssen. Dennoch ist ihr Kurs auch den Finanzmärkten suspekt, weil die Gegenfinanzierung der Pläne unklar ist und eine hohe Neuverschuldung befürchtet wird.

Grossbritannien leidet unter der schwersten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten und einer hohen Inflation. Die Strom- und Gaspreise für die Verbraucher werden im Oktober vermutlich um 80 Prozent steigen, viele Firmen stehen wegen der hohen Energiekosten vor dem Aus. Das britische Pfund war gegenüber dem Dollar auf einen historischen Tiefstand gefallen. Der Wirtschaftskurs von Truss führte auch dazu, dass die Zinsen deutlich stiegen.