Pharmaindustrie Roche bringt Pharmaforschung mit neuem Institut auf neue Stufe

hr

4.5.2023 - 07:21

Roche gründet neues Forschungsinstitut "Institute of Human Biology" (IHB) (Archivbild)
Roche gründet neues Forschungsinstitut "Institute of Human Biology" (IHB) (Archivbild)
Keystone

Der Pharmakonzern Roche wird seinem Ruf als einer der Pioniere in der Pharmaforschung einmal mehr gerecht. Am Donnerstag kündigte der Konzern die Gründung des Institute of Human Biology (IHB) an, das sich auf die Forschung mit Organoiden fokussieren soll.

Keystone-SDA, hr

Organoide sind lebende 2D- oder 3D-Miniaturnachbildungen von menschlichem Gewebe und Organen, die Wissenschaftler aus menschlichen Stammzellen herstellen. Sie stellen die Biologie sowohl des Menschen aber auch von Krankheiten genauer nach als Tiermodelle. Wie Roche in der Mitteilung schreibt, ermöglichen diese humanen Modellsysteme die Entdeckung neuer menschlicher Biologie – und zwar sowohl gesunder als auch kranker. Letztlich können laut Roche über diese Systeme Arzneien noch gezielter für die jeweiligen Patienten identifiziert werden.

«Humane Modellsysteme wie Organoide sind die Zukunft unserer Industrie», wird Hans Clevers, Leiter der Pharmaforschung und frühen Entwicklung (pRED) bei Roche und ein Pionier auf dem Gebiet der Organoide, in der Mitteilung zitiert. «Sie haben das Potenzial, fast alle Schritte in der Forschung und Entwicklung eines innovativen Medikaments zu verbessern.»

Durch die Nutzung dieser menschlichen Modellsysteme will das Institut die Entdeckung und Entwicklung von Arzneimitteln beschleunigen, indem es das Verständnis für die Funktionsweise von Organen und die Entstehung von Krankheiten verbessert. Letztendlich werde dies dazu beitragen, dass Medikamente schneller zum Patienten gelangen. Damit kann auch frühzeitig getestet werden, welche Arzneimittelkandidaten sicher sind und welche Moleküle bei den einzelnen Patienten am besten wirken.

An dem Institut in Basel werden den Angaben zufolge Wissenschaftler und Bioingenieure aus dem akademischen Bereich und der pharmazeutischen Industrie zusammenarbeiten. In den kommenden vier Jahren soll es auf rund 250 Wissenschaftler und Bioingenieure anwachsen.