Europas grösster Billigflieger Ryanair will die ausstehenden Erstattungen für in der Corona-Krise abgesagte Flüge schneller bearbeiten. Mehr als 90 Prozent der zwischen März und Juni betroffenen Kunden sollen ihr Geld bis Ende Juli erhalten.
Dies versprach Manager Eddie Wilson laut einer Mitteilung des irischen Unternehmens vom Freitag. Man habe zusätzliche Mitarbeiter geschult, um den Stau zu beseitigen.
Nach EU-Recht sind Fluggesellschaften bei von ihnen stornierten Flügen verpflichtet, den Ticketpreis innerhalb von sieben Tagen zu erstatten. In der Corona-Krise hatte dies auch bei anderen Gesellschaften nicht geklappt. So hat der Lufthansa-Konzern vor einer Woche angekündigt, den Stau innerhalb von sechs Wochen zu beseitigen. Es standen noch rund eine Milliarde Euro an Erstattungen aus.
Ryanair nannte weder Zahl noch Summe der Erstattungen. Stand Ende Juni seien alle Anträge aus dem März und die Hälfte der April-Anträge bearbeitet gewesen.
Das Unternehmen beschuldigte erneut Online-Reisebüros, bei ihren Buchungen gefälschte E-Mail-Adressen und virtuelle Kreditkarten zu verwenden, die nicht zu einzelnen Verbrauchern zurückverfolgt werden könnten. Die Büros müssten die Daten ihrer Kunden offenlegen, damit an diese Erstattungen fliessen könnten.
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