Auftakt auf Strecke Zürich–Schaffhausen SBB bringen die ersten neuen Interregio-Dosto auf die Schienen

SDA, red.

7.7.2023 - 10:38

Die SBB präsentierten am Freitag den neuen IR-Dosto-Zug von Stadler.
Die SBB präsentierten am Freitag den neuen IR-Dosto-Zug von Stadler.
Bild: Keystone

Die SBB bringen einen neuen Zug auf die Schiene: Die ersten vier von insgesamt 60 neuen Interregio-Doppelstockzügen von Stadler Rail werden bald zwischen Zürich und Schaffhausen verkehren.

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Startschuss für die neuen Interregio-Doppelstockzüge: Voraussichtlich ab dem 17. Juli verkehren die ersten vier neuen IR-Dostos-Züge auf der Strecke Zürich–Schaffhausen.
  • Insgesamt haben die SBB bei Stadler Rail 60 Züge dieses Modells bestellt.
  • Der IR-Dosto soll Passagier*innen mehr Komfort bieten.

Die SBB können bald einen neuen Zug einsetzen: Die ersten vier von insgesamt 60 bestellten neuen Interregio-Doppelstockzügen von Stadler Rail werden voraussichtlich ab Montag in einer Woche auf der Strecke Zürich-Schaffhausen verkehren.

Beim neuen Interregio-Doppelstockzug (IR-Dosto) handelt es sich um eine Weiterentwicklung aus einer Fahrzeugfamilie, welche die SBB schon 2010 und 2015 beschafft hatten. Ein bewährter Zug werde mit den Vorzügen von neuen Fahrzeugen kombiniert, werben die SBB in einer Mitteilung.

Mehr Beinfreiheit, dafür weniger Sitzplätze

Gegenüber dem Vorgängermodell, von denen 93 Stück vor allem in der Zürcher S-Bahn eingesetzt werden, habe dank der vorgenommenen Anpassungen nun insbesondere mehr Komfort erreicht werden können, sagte Christian Frisch, SBB-Leiter Rollmaterialentwicklung, am Freitag bei der Vorstellung des Zugs im Zürcher Hauptbahnhof. Der Interregio verfüge über «Fernverkehrsstandard».

So sei unter anderem auch in der zweiten Klasse ein Teppich verlegt, was das Raumgefühl und die Akustik verbessere. Steckdosen und Abfalleimer sind dort ebenso installiert wie auch grössere Seitenwandtische, die ein Arbeiten mit dem Laptop ermöglichen. Mehr Beinfreiheit und bessere Sitze gebe es auch, hielt Frisch fest.

Und in der ersten Klasse sei eine klassische «2+1-Bestuhlung» gewählt worden – in anderen Interregios sind teilweise zwei Zweierreihen nebeneinander angebracht.

Einblicke in den neuen IR-Dosto der SBB vor seiner ersten kommerziellen Fahrt im Hauptbahnhof in Zürich.
Einblicke in den neuen IR-Dosto der SBB vor seiner ersten kommerziellen Fahrt im Hauptbahnhof in Zürich.
Bild: Keystone

Im knapp 152 Meter langen Zug gibt es mit 466 Sitzplätzen 60 weniger als im Vorgängermodell Regio-Dosto. Das ist die Folge des erhöhten Komforts, wie Frisch sagte. Mehr Beinfreiheit bedeutet weniger Sitze. Auf Kosten von Sitzen sind auch Multifunktionalitätsflächen geschaffen worden. So stehen etwa zweimal vier Veloplätze zur Verfügung, die für E-Bikes mit Steckdosen versehen sind. Und während es im Regio-Dosto zwei Toiletten gab, sind im neuen IR-Dosto fünf WCs verfügbar.

Auslieferung bis Ende 2026

Die ersten neuen Fahrzeuge hätten innert zweier Jahre im Werk St. Margrethen SG weiterentwickelt und pünktlich auf die Schiene gebracht werden können, hielt Lucius Gerig, Konzernleitungsmitglied von Stadler Rail fest. Bis Ende dieses Jahres sollen 16 Fahrzeuge ausgeliefert sein, bis Ende 2026 die gesamte neue Flotte.

Noch steht die Zulassung des Bundesamtes für Verkehr aus. Doch die SBB gehen davon aus, dass sie die ersten neuen IR-Dosto ab 17. Juli auf der Strecke Zürich–Schaffhausen einsetzen können. Es seien alle Dokumente abgegeben, der Entscheid sei auf der Zielgeraden, sagte Frisch.

Die weiteren Interregios werden dann schrittweise auf weiteren Strecken in der Deutsch- und der Westschweiz eingesetzt. Ab dem Fahrplanwechsel 2023 sollen sie auf den Strecken Bern–Zürich–Chur (IR35) und Basel–Zürich Flughafen (IR36) verkehren. Ab 2025 kommt unter anderem die Strecke Basel–Aarau–Zürich HB (IR 37) dazu, ab 2026 unter anderem die S33 zwischen Annemasse über Genf nach Martigny.

Die niederflurigen Züge ermöglichten ein hindernisfreies Einsteigen, sagte Frisch zu dieser Terminplanung. Sie sollen deshalb zunächst in der Deutschschweiz jene einstöckigen Züge ersetzen, die nur über eine Treppe zugänglich seien. In der Westschweiz seien schon moderne Interregio-Züge im Einsatz.

SBB-Chef: «Der FV-Dosto war kein Fehlkauf»

SBB-Chef: «Der FV-Dosto war kein Fehlkauf»

Die SBB werden mit ihren Fernverkehr-Doppelstockzügen (FV-Dosto) in den Kurven nicht schneller fahren, obwohl dies technisch möglich wäre. Zugunsten des Fahrkomforts werde darauf verzichtet. Im Interview nennt SBB-CEO Vincent Ducrot die Gründe.

01.07.2022

SDA, red.