Aufzüge Schindler verdient im ersten Halbjahr weniger

kae

22.7.2022 - 06:43

Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler hat seine Geschäftszahlen vorgelegt. (Symbolbild)
Der Lift- und Rolltreppenbauer Schindler hat seine Geschäftszahlen vorgelegt. (Symbolbild)
Keystone

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat im ersten Halbjahr 2022 etwas weniger umgesetzt und deutlich weniger verdient. Grund dafür sind unter anderem die Lockdowns im wichtigen Absatzmarkt China.

Keystone-SDA, kae

Im ersten Halbjahr 2022 stieg der Auftragseingang um 3,0 Prozent auf 6,23 Milliarden Franken an, wie es in der Mitteilung vom Freitag heisst. Der Umsatz sank gleichzeitig um 2,4 Prozent auf 5,35 Milliarden Franken.

Dabei setzte Schindler in den Regionen EMEA und Amerika mehr um als im Vorjahr. Dagegen gingen die Verkäufe im Raum Asien-Pazifik wegen Lockdowns in China zurück.

Die Wachstumsdynamik hat insbesondere im zweiten Quartal spürbar nachgelassen. Der Umsatz sank in Lokalwährung um 4,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, nach einem Wachstum um 1,9 Prozent im ersten Quartal 2022.

Profitabilität sinkt

Auch die Profitabilität nahm im ersten Semester ab. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank um rund einen Drittel auf 403 Millionen Franken, die entsprechende Marge betrug 7,5 Prozent gegenüber 11,1 Prozent im Vorjahreszeitraum.

Unter dem Strich resultierte noch ein Gewinn von 296 Millionen Franken, heisst es weiter. Dieser liegt rund 35 Prozent unter dem ersten Halbjahr 2021. Die Erwartungen wurden damit ausser beim Reingewinn jeweils leicht verfehlt. Analysten hatten insbesondere beim Umsatz mit mehr gerechnet.

Die seit Februar forcierten Massnahmen zur Performance- und Profitabilitätssteigerung würden aber bereits erste Erfolge zeigen. «Ihre volle Wirkung werden sie jedoch aufgrund der Vorlaufzeiten in unserem Auftragsbestand erst in einiger Zeit entfalten», lässt sich Silvio Napoli, Verwaltungsratspräsident und CEO, in der Mitteilung zitieren.

Viele Unsicherheiten drücken auf Gewinn

Zu schaffen machen dem Konzern die steigenden Materialkosten und vor allem die strenge Covid-Politik in China. Die Gewinnentwicklung sei zudem durch Kosteninflation, Halbleiterknappheit, Störungen in der Lieferkette und Restrukturierungskosten belastet.

Dennoch stieg der Auftragsbestand per Ende Juni 2022 um 6,6 Prozent auf 10,3 Milliarden Franken und habe mit dieser Marke einen Meilenstein erreicht, heisst es.

Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Konzern damit, dass die nachlassende Wachstumsdynamik anhalten wird. Das Unternehmen peilt für 2022 neu ein Umsatzwachstum in Lokalwährungen zwischen -2 und +2 Prozent an und korrigiert damit die Guidance nach unten (alt: 1 bis 6%). Zudem erwartet Schindler für das Gesamtjahr neu einen Gewinn zwischen 620 und 660 Millionen Franken. Dies unter der Annahme, dass keine weiteren Lockdowns oder weitere unvorhergesehene Ereignisse eintreffen.

Ab September erhält Schindler zudem eine neue Finanzchefin. Carla De Geyseleer übernimmt die Position von Urs Scheidegger. Dieser wird wiederum ab dem gleichen Zeitpunkt neu als Chief Risk Officer des Lift- und Rolltreppenherstellers amten und die Konzernleitung damit verlassen.