Der Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach (S+B) hat sich in einem kartellrechtlichen Verfahren in Deutschland mit den Behörden aussergerichtlich geeinigt. Die Gruppe bezahlt eine Geldbusse in Höhe von 12,3 Millionen Euro.
S+B habe mit dem deutschen Bundeskartellamt bezüglich den Ermittlungen zu vermuteten kartellrechtswidrigen Praktiken eine Einigung erzielt, hiess es am Donnerstag in einer kurzen Mitteilung. Das Unternehmen akzeptiert die Busse.
2015 hatten die deutschen Behörden gegen mehrere Edelstahl-Hersteller kartellrechtliche Untersuchungen eingeleitet, darunter etwa Arcelor-Mittal oder Saarstahl. Im Juli 2018 wurden gegen sechs Unternehmen Geldbussen von insgesamt 205 Millionen Euro verhängt. Gegen vier weitere Unternehmen und einen Branchenverband wurde weiter ermittelt.
Schlussstrich gezogen
Ins Rollen gebracht wurden die Ermittlungen durch die österreichische Voestalpine, die einen sogenannten Kronzeugenantrag stellte und dadurch einer Strafe entging. Den Unternehmen und dem Verband wurde vorgeworfen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei der Festlegung von Preiszuschlägen getroffen zu haben.
Mit der nun erzielten Einigung soll für Schmolz + Bickenbach ein Schlussstrich unter das Kapitel gezogen werden. Die Einigung sei dabei vorbehältlich der Durchführung der geplanten Aktienkapitalerhöhung erfolgt, teilte S+B weiter mit. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom 2. Dezember werden die Aktionäre darüber abstimmen.
Dann will die in Geldnot steckende S+B die Zustimmung zu einer Kapitalerhöhung von mindestens 325 Millionen Franken bei gleichzeitiger Nennwertreduktion erreichen. Über die Transaktion will Grossaktionär Martin Haefner seinen Anteil von 17,5 Prozent auf mindestens 37,5 Prozent aufstocken. Auch die Liwet Holding mit ihrem Grossaktionär Viktor Vekselberg soll an der Kapitalerhöhung teilhaben.
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