Handel brummt Schweizer Börse trotzt dem Druck aus Brüssel

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2.8.2019

Im ersten Monat nach der Aberkennung der Börsenäquvalenz konnte die Schweizer Börse der EU problemlos Paroli bieten.
Im ersten Monat nach der Aberkennung der Börsenäquvalenz konnte die Schweizer Börse der EU problemlos Paroli bieten.
Keystone

Mit der Aberkennung der Börsenäquivalenz wollte die EU die Schweiz beim Rahmenabkommen in die Knie zwingen. Doch der Schuss ging nach hinten los, wie die Bilanz nach einem Monat zeigt.

«Erpressung und Abstrafung», so nannte Finanzexperte Professor Reiner Eichenberger die Massnahmen der Europäischen Union vor wenigen Wochen im «Bluewin»-Interview. Nun zeigt sich: So einfach lässt sich die Schweiz nicht unterkriegen.

Seit die EU die Schweizer Börse SIX am 1. Juli die Börsenäquivalenz aberkannt hat, sie also nicht mehr als gleichwertig anerkennt, konnten sich Händler hierzulande über überdurchschnittliche Handelsumsätze freuen. «Die Zahlen liegen im Vergleich zum Vormonat rund 20 Prozent höher», freut sich SIX-Sprecher Julian Chan gegenüber SRF. Und das, obwohl der Juli ferienbedingt traditionell ein schwächerer Monat ist.

Der Plan hat funktioniert

Der Plan des Bundesrates dürfte also aufgegangen sein: Auf die Drohung der EU, den EU-Börsenhändlern den Handel mit Aktien von Schweizer Firmen zu verbieten, reagierte die Landesregierung mit einer riskanten Gegenmassnahme. Sie erklärte den Handel mit Schweizer Beteiligungspapieren im Ausland für unzulässig, sollte das dortige Finanzmarktrecht Bedingungen enthalten, die dem Handel an der Schweizer Börse schaden könnten.

Sprich: Händler aus der EU mussten in den vergangenen Wochen wohl oder übel den Weg über die Schweizer Börse gehen, um Aktien von Firmen wie Novartis oder ABB zu handeln.

«Wir sind zufrieden damit, dass die Schutzmassnahme des Bundesrats funktioniert. Aus technischer Sicht ist der Handel bisher auch reibungslos verlaufen», erklärt Chan. Dennoch wäre es wünschenswert, wenn die EU die Schweizer Börse wieder anerkennen würde. «Die Äquivalenz bleibt wichtig für den Schweizer Finanzplatz, damit Schweizer Aktien an verschiedenen Märkten gehandelt werden können, zum Beispiel an anderen Börsen in Europa.»

Bilder aus der Schweiz
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