An der Schweizer Börse geht es am Donnerstag deutlich abwärts. Auslöser sind laut Händlern sehr ernüchternde Aussagen der US-Notenbank Fed vom Vorabend.
Der Leitindex SMI rutschte zu Börsenbeginn deutlich unter 10'000 Punkte und kämpft am Vormittag um die Mitte der vergangenen Woche zurückeroberte Marke.
Fed-Chef Jerome Powell hatte am Vorabend von einem «langen und unsicheren Weg» gesprochen, der vor der US-Wirtschaft liege. Diese Aussagen stehen im starken Kontrast zu den Hoffnungen auf eine rasche und «V-förmige» Erholung der Wirtschaft. Insgesamt scheine die Euphorie in der Lockerungsphase aus der Corona-Krise verflogen. Händler verwiesen zudem auf die Nachrichten über erneut steigende Ansteckungsraten in Teilen der USA. Eine zweite Infektionswelle würde zu einem erneuten Ausverkauf an den Börsen führen, hiess es.
Der Schweizer Leitindex Swiss Market Index (SMI) notiert um 11.30 Uhr 1,6 Prozent im Minus bei 9'987 Punkten. Nachdem am Vorabend bereits der US-Leitindex Dow Jones gut 1 Prozent verloren hatte, geht es auch an den anderen europäischen Börsen klar abwärts: So verliert der deutsche Dax-Index 2,4 Prozent und der französische CAC40 gibt 2,6 Prozent nach.
Die Aussicht auf lang anhaltend tiefe Zinsen setzen erneut die Aktien aus dem Finanzsektor unter Druck. So sacken die Aktien von USB und CS um je 3,6 Prozent ab und auch die Anteilsscheine von Julius Bär, Swiss Life, Zurich, UBS oder Swiss Re erleiden Abgaben von 2,4 bis 3,5 Prozent.
Aber auch konjunktursensible Titel wie AMS (-5,9%) oder Adecco (-3,4%) fallen verstärkt zurück. Sie hatten zuletzt punktuell von Rotationen am Markt in die konjunktursensitiveren Titeln profitiert. Dass die Indizes nicht noch tiefer stehen, verdanken sie vor allem den beiden Schwergewichten Roche(-0,4%) und Nestlé (-1,0%) die sich etwas besser als der Markt halten.
Gefragt ist – wie meistens in unsicheren Zeiten – derweil der Franken. Der Euro-Franken-Kurs fiel zeitweise unter die Marke von 1,07, nachdem er letzte Woche phasenweise über 1,09 notiert hatte.
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