Gegen den Trend Keine Liebesgrüsse von der Kasse: Schweizer sparen beim Valentinstag

SDA/tafi

12.2.2020 - 15:48

Ausgaben für Valentinstag rückläufig.
Ausgaben für Valentinstag rückläufig.
Source: KEYSTONE/PETER KLAUNZER/Archiv

Herr und Frau Schweizer werden ihrem unromantischen Ruf gerecht: Entgegen dem globalen Trend geben sie am Valentinstag immer weniger Geld aus. Blumenverkäufer freuen sich dennoch auf den Tag der Verliebten.

Der Valentinstag am 14. Februar ist nicht nur der Tag der Liebesgrüsse, sondern auch ein Tag des Kommerzes. Für die Blumenhändler ist der Tag der Liebenden gar der wichtigste Verkaufsevent des Jahres. Doch sind die Ausgaben der Schweizer in den letzten Jahren gesunken.

Weltweit sind die Ausgaben rund um den Valentinstag seit 2017 um 17 Prozent gestiegen. Dies geht aus dem am Mittwoch publizierten «Love Index» von Mastercard hervor. Er beschreibt das Ausgabeverhalten um den Tag der Liebe, indem er Kredit- und Debitkarten-Transaktionen in 53 Ländern auswertet.



Eine Ausnahme ist allerdings die Eidgenossenschaft. Herr und Frau Schweizer werden ihrem Ruf als Liebesmuffel gerecht. Hierzulande sind die Ausgaben nämlich – entgegen dem globalen Trend – in dem Zeitraum um drei Prozent gesunken, wie dem Communiqué zu entnehmen ist.

Trend zu Hotelbuchungen

Bei der Art der gemachten Geschenke unterscheide sich die Schweiz allerdings nur wenig von anderen Ländern. Der Trend gehe in Richtung Erlebnisse: Hotelbuchungen seien in den letzten drei Jahren um 30 Prozent gestiegen und machten nun 32 Prozent des Gesamtumsatzes zum Valentinstag aus, heisst es.

Dabei seien die Schweizer Last-Minute-Käufer. 2018 seien die meisten Transaktionen am 13. Februar getätigt worden, dem Tag vor dem Valentinstag. Weltweit fänden die meisten Transaktionen hingegen meist früher statt und die Last-Minute-Käufe gingen eher zurück.

Ebenfalls beliebt sei am Tag der Liebe der Besuch eines Restaurants. Allein im letzten Jahr gaben die Schweizer rund 42 Millionen Franken für Restaurantbesuche am Valentinstag aus, wie aus der Mastercard-Studie hervorgeht. Das ist allerdings elf Prozent weniger als noch vor drei Jahren.

Weniger Blumen und Karten

Die Daten zeigen auch, dass die traditionelle Valentinstagskarte im Gegensatz zu den Erlebnissen an Attraktivität verloren hat. Die Ausgaben sanken 2018 um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, heisst es. Selbiges gelte für die Blumen. Hier seien die Ausgaben im letzten Jahr um 19 Prozent gefallen.

Nichtsdestotrotz bleibt der Valentinstag in der Schweiz noch vor dem Muttertag der wichtigste Blumenverkaufstag im Jahr. Er macht gemäss Zahlen des Floristenverbands mit ungefähr 40 Millionen Franken rund 5 Prozent des Jahresumsatzes der Floristen in der Schweiz aus.

Die beliebteste Blume ist dabei die rote Rose, wie der Schweizer Floristenverband auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP mitteilte. Ebenfalls sehr beliebt seien aber auch Rosen in anderen Farben sowie zunehmend Frühlingsblumen.



Die Versorgung der Blumengeschäfte sei für den Import- und Grosshandel allerdings eine grosse Herausforderung, so der Verband. Da der Valentinstag – anders als der Muttertag – in allen Ländern der Welt gleichzeitig begangen werde, komme es teilweise zu Engpässen in der Produktion.

Auch klassischer Detailhandel profitiert

Der Verkauf von Blumen an dem Tag ist dabei nicht nur für Fachgeschäfte, sondern auch für Detailhändler von grosser Bedeutung. Die Händler haben den 14. Februar dabei sowieso schon längst zum «obligatorischen Geschenktag für Sie und Ihn» erklärt.

Entsprechend begehrt sind an dem Tag denn auch klassische Geschenke wie Pralinés, Schaumweine und Champagner, erklärt Coop-Mediensprecherin Andrea Bergmann auf Anfrage. Gefragt seien vor allem Produkte wie zum Beispiel Lindor Kugeln in Herzverpackung oder Schokolade der Marke Merci. Bei Lidl sind extra für den Tag Produkte in Herzform im Angebot.

Bei Manor wiederum sind nebst Schokolade auch Parfümgeschenksets und ausgesuchte Parfüms, kleine Plüschtiere, Lingerie sowie Accessoires wie Taschen oder Foulards gefragt. Die Warenhäuser würden jeweils bereits zwei Wochen vorher dekoriert und die Angebote platziert, sagte ein Sprecher.

Konkrete Umsatzzahlen gaben die angefragten Detailhändler hingegen keine an. «Solche Anlässe sind aber durchaus wichtig für den Umsatz», sagte etwa der Sprecher von Manor zu AWP. Andere Händler erklärten, dass der Valentinstag wichtig sei, aber umsatzmässig nicht an andere Feiertage herankomme.

Mehr Angebote für Frauen

Obwohl der Valentinstag von den Detailhändlern als Geschenktag für beide Geschlechter beworben wird, finden sich deutlich mehr Damen- als Männerartikel im Angebot, wie ein Blick auf die Websites einiger grosser Internethändler zeigt.

Beliebte Geschenke für Frauen sind im bei den Onlineshops Kleidungsstücke, Modeaccessoires wie etwa Handtaschen oder Portemonnaies, Parfums, Schmuckware, Uhren und Teddybären. Für Männer gibt es ebenfalls Portemonnaies, aber auch Uhren und Unterwäsche.

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