Corona zum TrotzSchweizer Wirtschaft wuchs 2021 stark
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28.2.2022 - 09:14
Das starke der Schweizer Wirtschaft schwächte sich im vierten Quartal 2021 leicht ab. Die letzte Corona-Welle bremste die Binnenwirtschaft. Die Industrie, besonders Chemie und Pharma schrieben positive Zahlen.
28.02.2022, 09:14
28.02.2022, 09:23
Alles in allem stieg das Bruttoinlandprodukt (BIP) in der Periode von Oktober bis Dezember 2021 gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Die gesundheitspolitischen Massnahmen hätten die Wirtschaft im Berichtsquartal deutlich weniger eingeschränkt, als das bei den ersten Corona-Wellen der Fall gewesen sei, teilte das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mit.
Dementsprechend sei ein erneuter veritabler Einbruch der Wirtschaftsaktivität ausgeblieben. Einzig im Gastgewerbe (-2,9 Prozent) ging die Wertschöpfung deutlich zurück. Zwar kamen die Gästezahlen in der Hotellerie leicht über dem Niveau des Vorquartals zu liegen, in der Gastronomie entwickelte sich die Nachfrage aber rückläufig.
Zudem stieg die Mobilität der Bevölkerung im 4. Quartal nur noch wenig an: In der Transport- und Kommunikationsbranche (+1,2 Prozent) liess das Wachstum daher nach. Auch der Bereich Kunst, Unterhaltung und Erholung (Sportevent-bereinigt: +1,8 Prozent) büsste erheblich an Dynamik ein.
Im verarbeitenden Gewerbe (+1,7 Prozent) resultierte ein erheblicher Wertschöpfungszuwachs. Zwar hätten sich verschiedene Industriezweige schwach entwickelt, gebremst durch globale Lieferkettenprobleme, schreibt das Seco. Dagegen habe die weniger von Lieferengpässen betroffene Chemie- und Pharmabranche ihre Produktion abermals kräftig gesteigert.
Hohes Wachstum im Gesamtjahr 2021
Die Verlangsamung gegenüber dem Wachstum im dritten Quartal – leicht nach oben revidiert auf +1,9 Prozent – kommt nicht überraschend. Von AWP befragte Ökonomen hatten die Entwicklung zum Vorquartal nämlich bei +0,1 bis +0,8 Prozent gesehen.
Erstmals hat das Seco auch eine Einschätzung zum Gesamtjahr 2021 gegeben. Demnach wuchs die hiesige Wirtschaft im zweiten Corona-Jahr um hohe 3,7 Prozent, nachdem sie im ersten Corona-Jahr um 2,4 Prozent eingebrochen war. Im Sommer wurde dabei laut Seco das Vorkrisenniveau der Wertschöpfung bereits wieder überschritten.
Ukraine trübt die guten Aussichten für das Jahr 2022
Die Aussichten für das Jahr 2022 sind freundlich. Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Februar 2022 allerdings leicht gesunken: Es fiel um 2,2 auf 105,0 Punkte, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich am Montag mitteilte. Damit stehe es allerdings noch immer deutlich über seinem Durchschnittswert von 100, heisst es.
Von AWP befragte Ökonomen hatten einen Wert im Bereich von 105 bis 109 Punkten prognostiziert. Die KOF revidierte den Vormonatswert zudem leicht nach unten auf 107,2 von 107,8 Punkten.
Grund für den leichten Rückgang seien in erster Linie die Indikatoren aus dem Verarbeitenden Gewerbe, gefolgt von denen aus dem Finanzsektor, erklärten die KOF-Ökonomen. Der Finanzmarkt steht angesichts des Kriegs in der Ukraine vor unsicheren Zeiten.
Im Verarbeitenden Gewerbe signalisiere vor allem die Papierindustrie einen Rückgang gegenüber dem Vormonat, gefolgt von der Metall- und der Elektroindustrie sowie der Rubrik «Sonstige Industrien». Positive Signale seien hingegen aus dem Maschinenbau und etwas weniger deutlich aus der Chemieindustrie verzeichnet worden.
Im Produzierenden Gewerbe (Verarbeitendes Gewerbe und Baugewerbe) werde besonders die Auftragslage als weniger positiv eingeschätzt, gefolgt von der Produktion sowie der Geschäftslage und der Beschäftigung.
Etwas günstiger als zuvor seien hingegen die Aussichten für die Exporte. Allerdings seien die Daten bereits vor dem Beginn des Ukrainekrieges erhoben worden, wodurch bei der Interpretation Vorsicht geboten sei.
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