Immobilien Signa Holding beantragt Änderung des Sanierungsverfahrens

tp

25.1.2024 - 13:20

Im Insolvenzverfahren der Signa-Immobiliengruppe sollen die Insolvenzen der einzelnen Gesellschaften koordiniert werden. (Archivbild)
Im Insolvenzverfahren der Signa-Immobiliengruppe sollen die Insolvenzen der einzelnen Gesellschaften koordiniert werden. (Archivbild)
Keystone

Die Holding der insolventen Immobilien- und Handelsgruppe Signa soll nicht mehr vom bisherigen Management weitergeführt werden. Das Handelsgericht bestätigt den Wechsel.

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Wie der Insolvenzverwalter der Signa Holding GmbH in Wien am Donnerstag mitteilte, hat die Gesellschaft beantragt, die Eigenverwaltung über das Insolvenzverfahren abzugeben.

Der entsprechende Beschluss des Handelsgerichts Wien liess nicht lange auf sich warten: «Dem Schuldner wird gemäss § 170 Abs 1 Z 4 IO über eigenen Antrag die Eigenverwaltung entzogen. Das Verfahren wird als Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung fortgesetzt», teilte das Gericht mit.

Verwalter Christof Stapf werde die Geschäfte übernehmen, hiess es. Dadurch werde es leichter, die drei Insolvenzen der Holding und ihrer wichtigen Immobilien-Einheiten Signa Prime und Signa Development zu koordinieren.

Der Schritt hat auch konkrete Auswirkungen auf die Gläubiger: Bei einer Insolvenz ohne Eigenverwaltung könnten im schlimmsten Fall 80 Prozent ihrer Forderungen unbezahlt bleiben, mit Eigenverwaltung wären es 70 Prozent gewesen. Die Verbindlichkeiten der Holding belaufen sich auf fast 5,3 Milliarden Euro.

Die Sanierungsplantagsitzung der Signa Holding wurde im Rahmen des Verfahrenswechsel vom 12. Februar auf den 29. April verlegt. Das Unternehmen wird bis dahin deutlich verschlankt, alles nicht betriebsnotwendige veräussert sowie die Beteiligungsstruktur der Holding stabilisiert, geht aus der Mitteilung weiter hervor.

Die vom Österreicher René Benko gegründete Signa-Gruppe ist nach einer starken Wachstumsphase angesichts steigender Zinsen, Baukosten und Energiepreise in die Krise gestürzt. Zur Gruppe gehören unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof. In der Schweiz ist die Gruppe mit 50 Prozent an der Warenhausgruppe Globus beteiligt.

Zu den Gläubigern der Signa-Gesellschaften gehören in der Schweiz unter anderen die Privatbank Julius Bär, aber auch mehrere Kantonalbanken haben den Gruppengesellschaften bedeutende Kredite gewährt. Zudem haben die frühere Globus-Besitzerin Migros sowie die Migros Bank hohe Summen bei den Signa-Gesellschaften ausstehend.