ImmobilienSigna muss nun Chrysler Building und Medienbeteiligungen verkaufen
jb
19.12.2023 - 21:17
Die insolvente Holding der Immobilien- und Handelsgruppe Signa trennt sich von prestigeträchtigen Objekten und Investitionen. Das wurde am Dienstag anlässlich der ersten Gläubigerversammlung am Handelsgericht Wien bekannt.
Keystone-SDA, jb
19.12.2023, 21:17
SDA
Wie der Insolvenzverwalter Christof Stapf mitteilte, laufen Gespräche über den Ausstieg aus Beteiligungen. Darunter ist etwa das berühmte Chrysler Building in New York oder der Verkauf von Medienbeteiligungen. Auch der Privatjet der Firma wird laut Stapf verkauft.
Bislang hätten 43 Gläubiger Forderungen in Höhe von rund 1,13 Milliarden Euro angemeldet, hiess es vom Kreditschutzverband KSV1870. Die Anmeldefrist für Forderungen endet am 15. Januar 2024. Es bleibe abzuwarten, ob die im Eigenantrag von der Signa Holding festgehaltenen, potenziellen Verbindlichkeiten in Höhe von 5 Milliarden Euro tatsächlich durch die Gläubiger angemeldet würden.
Für den beschleunigten Verkauf von Beteiligungen und Vermögen wurde bereits ein Verwertungsplan in Gang gesetzt. Nicht zwingend notwendige Bestandsverträge werden und wurden bereits laut Sanierungsverwalter aufgelöst – so etwa für die Liegenschaft des Firmensitzes im Palais Harrach und Palais Ferstel in der Wiener Innenstadt. Eine Ablöse der getätigten Investitionen in Gebäude und Inventar werde geprüft.
Allein die insolvente Signa-Dachgesellschaft Signa Holding GmbH verfügt laut Eigenangaben über 53 direkte Beteiligungen an Gesellschaften und mittelbare Beteiligungen an mehreren Hundert weiteren Gesellschaften. Das vorläufige Organigramm der Gruppe per Ende September 2023 umfasst laut Stapf insgesamt 46 Seiten im A3-Format.
Restrukturierungen und Sanierungen
Der Sanierungsverwalter ist indes bemüht, die Stabilisierung der beiden aktuell nicht insolventen Holding-Töchter Signa Development Selection AG und Signa Prime Selection AG zu unterstützen. Die Restrukturierungs- und Sanierungsbemühungen seien im Laufen.
Das gelte auch für die Signa Retail GmbH, in der die Handelsbeteiligungen gebündelt sind. Deren Tochtergesellschaften Signa Retail Selection AG und Signa European Invest Holding AG befänden sich in der Schweiz in Nachlassstundung.
Die Signa Holding bietet ihren Gläubigern eine Sanierungsquote von 30 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren an – das wären rund 1,5 Milliarden Euro der insgesamt 5 Milliarden Euro, die das Unternehmen als potenzielle Passiva angegeben hat. Am 29. Januar 2024 findet am Handelsgericht Wien die Prüfungstagsatzung statt.
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