RekordverlustSNB macht Minus von 142,4 Milliarden Franken
uh
31.10.2022 - 07:35
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in den ersten neun Monaten ein massives Minus eingefahren. Dafür verantwortlich sind vor allem Kursverluste auf Aktien und Zinspapieren.
Keystone-SDA, uh
31.10.2022, 07:35
31.10.2022, 09:36
SDA
Die SNB weist für die Periode von Januar bis September 2022 einen Verlust von 142,4 Milliarden Franken aus. Das teilte sie am Montagmorgen mit. Nach einem Minus von 32,8 Milliarden im ersten und 62,4 Milliarden im zweiten Quartal kamen im dritten Jahresviertel nochmals 47,2 Milliarden dazu.
Ganz überraschend sind die Zahlen nicht. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten im September ist mit hohen Verlusten im dritten Quartal gerechnet worden.
Während sich auf den Fremdwährungspositionen im Berichtszeitraum ein Verlust von 141,0 Milliarden einstellte, gab es auf dem mengenmässig unveränderten Goldbestand einen Bewertungsverlust von 1,1 Milliarden. Auf den Frankenpositionen erzielte die Notenbank ein kleines Minus von 24,1 Millionen Franken.
Sollte es nicht noch zu einer dramatischen Wende an den Finanzmärkten in den letzten zwei Monaten des Jahres kommen, ist die übliche Gewinnausschüttung an Bund und Kantone akut gefährdet.
Starke Schwankungen üblich
Die SNB betonte wie üblich, dass ihr Ergebnis überwiegend von der Entwicklung der Gold-, Devisen- und Kapitalmärkte abhängig ist. Starke Schwankungen seien deshalb die Regel und Rückschlüsse vom Zwischenergebnis auf das Jahresergebnis nur bedingt möglich.
Im Gesamtjahr 2021 etwa erzielte die SNB zum Schluss einen Gewinn von über 26 Milliarden Franken, wobei das erste und das zweite Quartal positiv und das dritte und vierte Quartal negativ ausfielen. Im Jahr davor betrug der Gewinn gut 20 Milliarden. Es gibt aber auch Jahre mit hohen Verlusten, was jeweils vor allem mit einer schwachen Börsenentwicklung oder einem sehr starken Franken zu tun hat. 2018 oder 2015 etwa waren solche Jahre: Da mussten die hiesigen Währungshüter Verluste von knapp 15 Milliarden beziehungsweise von über 23 Milliarden ausweisen.