Die Schweizerische Nationalbank (SNB) tastet die Zinsen nicht an und führt damit ihre expansive Geldpolitik fort. Doch das Coronavirus macht zusätzliche Massnahmen notwendig.
Konkret belässt die SNB ihren Leitzins sowie den Zins auf Sichtguthaben bei -0,75 Prozent, wie sie am Donnerstag im Rahmen der geldpolitischen Lagebeurteilung mitteilte. Bekanntlich hatte sie mit Aufhebung des Euro-Mindestkurses am 15. Januar 2015 den Leitzins auf das aktuelle Niveau gesenkt.
In dieser ausserordentlichen Situation sei die expansive Geldpolitik der Nationalbank für die Gewährleistung angemessener monetärer Bedingungen in der Schweiz nötiger denn je. Daher betont die SNB, dass sie nun «verstärkt» am Devisenmarkt intervenieren wird, um zur Stabilisierung der Lage beizutragen. Die Nationalbank arbeite zudem eng mit dem Bundesrat zusammen mit dem Ziel, die Wirtschaft bestmöglich zu unterstützen.
Mehr Kredite ermöglichen
So soll der Spielraum der Banken zur Kreditvergabe gelockert werden. Die SNB erhöht ab 1. April den Freibetrag, ab dem die Banken Negativzinsen entrichten müssen. Der sogenannte Freibetragsfaktor steigt dabei von 25 auf 30.
Ferner prüft die SNB, ob der antizyklische Kapitalpuffer gelockert werden könne – trotz der Risiken am Hypothekar- und Immobilienmarkt. Denn die Banken hätten über die letzten Jahre substanzielle Kapital- und Liquiditätspuffer aufgebaut.
Und schliesslich wird die SNB bei Bedarf zusätzliche Massnahmen zur Sicherung der Liquidität treffen.
BIP-Rückgang erwartet
Das Coronavirus hat laut SNB auch in der Schweiz die kurzfristigen wirtschaftlichen Aussichten stark eingetrübt. Das BIP-Wachstum 2020 dürfte daher negativ ausfallen. Im Dezember hatte die Nationalbank noch mit einem Wachstum zwischen 1,5 und 2 Prozent für das Jahr 2020 gerechnet.
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