Die Schweizerische Nationalbank (SNB) setzt darauf, dass die Schweizer Banken mithelfen, die Coronakrise zu bewältigen. «Es kommt jetzt auf die Banken an, dass sie ihre volkswirtschaftliche Funktion wahrnehmen», sagte SNB-Präsident Thomas Jordan.
Konkret gehe es darum, dass die Wirtschaft durch diese sehr schwierige Situation komme und mit Liquidität versorgt werde, sagte Jordan am Donnerstag an einer Telefonkonferenz.
Die entscheidende Frage sei, ob das Kreditrisiko bei den Banken bleibe oder auf die öffentliche Hand übertragen werde. «Das ist der Knackpunkt», so der SNB-Präsident. Die Erleichterungen, welche die SNB gewährt, seien auf jeden Fall genau darauf ausgerichtet – «und nicht darauf, dass Dividenden erhöht werden». Er sei fest überzeugt, dass sich die Banken ihrer Rolle bewusst seien.
600 Millionen Entlastung
Jordan bezifferte zudem, wie stark das Bankensystem mit der Erhöhung des Negativzins-Freibetrags entlastet wird. Von der bisherigen Belastung von rund 1 Milliarde Franken jährlich fielen nun 600 Millionen weg. «Das ist eine substanzielle Entlastung, und ich gehe davon aus, dass die Banken diese frei werdenden Mittel sinnvoll verwenden werden.»
Ein grosser Vorteil sei, dass sich das Schweizer Finanzsystem in einem guten Zustand befinde. Die Massnahmen, die im Nachgang zur Finanzkerise ergriffen wurden, würden nun helfen. Über weitergehende Entlastungen wollte Jordan nicht spekulieren.
Konkret wollte er sich nicht festlegen, in welchem Zeitraum die Lockerung des antizyklischen Kapitalpuffers geprüft oder über welche Massnahmen mit dem Bundesrat gesprochen wird. Nur so viel: Zur Bewältigung dieser Krise sei die Fiskal- und nicht die Geldpolitik zentral, meinte er.
«Wir sind kein Währungsmanipulator»
Jordan erklärte ausserdem den Entscheid, nun verstärkt auf Devisenmarktinterventionen zu setzten statt auf eine Zinssenkung. Die SNB habe eine «Güterabwägung» vorgenommen, welches Instrument am wirksamsten sei – und dabei seien auch die negativen Effekte der Instrumente diskutiert worden. Doch Jordan schloss auch explizit Zinssenkungen für die Zukunft nicht aus.
Er wehrte sich in diesem Zusammenhang zudem vehement gegen Vorwürfe aus den USA: «Wir sind kein Währungsmanipulator», so der SNB-Präsident. «Wir intervenieren nicht, um einen Vorteil zu erhalten.» Es gehe darum, Schaden von der Wirtschaft abzuwenden.
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
WasDonald Trump dreht an der Zoll-Schraube: Der designierte US-Präsident will an seinem ersten Amtstag Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada verhängen. Seine Begründung: Einwanderer würden Kriminalität und Drogen über diese Grenzen in die USA bringen. Die Zölle sollen bleiben, bis das eingedämmt sei.
Zusätzlich sollen Waren aus China mit zehn Prozent Zoll belegt werden. Auch hier begründet Trump es mit der Einfuhr von Drogen, wie dem gefährlichen Fentanyl.
26.11.2024
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
Der Bundesrat lehnt die Ernährungsinitiative ab. Diese verlangt, die Schweizer Lebensmittelproduktion vermehrt auf pflanzliche Kost auszurichten. Der Bundesrat ist der Ansicht, dass diese Umstellung in der von der Initiative verlangten Zeit nicht möglich ist. Einen Gegenvorschlag zur Initiative will er nicht.
13.11.2024
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde
Donald Trump hat gute Chancen, bei der US-Wahl am 5. November das Mandat für eine zweite Amtszeit zu bekommen? Was würde das für die Schweiz bedeuten? Das Video beleuchtet drei Aspekte.
30.10.2024
Trump: Hohe Zölle auf Waren aus China, Mexiko und Kanada
Bundesrat lehnt Ernährungsinitiative ohne Gegenvorschlag ab
3 Aspekte: Was eine zweite Amtszeit Trumps für die Schweiz bedeuten würde