Wer profitiert – und wer verliertSNB senkt den Leitzins – das hat Auswirkungen auf dein Portemonnaie
Sven Ziegler
20.3.2025
Die Leitzins-Senkung hat Einfluss auf verschiedene geldpolitische Vorgänge.
sda
Die Schweizerische Nationalbank hat erneut den Leitzins gesenkt. Das hat direkte Auswirkungen auf unser Portemonnaie. blue News zeigt, wer jetzt profitiert.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat am heutigen Donnerstag den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt. Der Entscheid kommt überraschend, doch er hat ganz konkrete Auswirkungen auf unseren Alltag.
blue News zeigt, was die Zinssenkung für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet.
Hypothekarzinsen könnten sinken
Für Wohneigentümerinnen und solche, die es werden wollen, sind Zinssenkungen ein wichtiges Signal. Besonders variable Hypotheken und kurzfristige Festhypotheken orientieren sich an den Leitzinsen der SNB. Eine Senkung kann sich also direkt in tieferen Finanzierungskosten niederschlagen.
Wer aktuell eine Hypothek erneuern oder abschliessen möchte, sollte in den kommenden Wochen die Angebote genau vergleichen. Banken und Versicherungen passen ihre Zinssätze zwar nicht immer sofort an, aber der Trend zeigt tendenziell nach unten. Trotzdem bleibt der Hypomarkt volatil – eine gute Beratung bleibt zentral.
Kreditzinsen könnten fallen
Auch bei Konsumkrediten, Überziehungen oder Leasingverträgen kann sich die Senkung bemerkbar machen. Zwar ist der Spielraum kleiner als bei Hypotheken, aber einzelne Anbieter könnten in den nächsten Monaten tiefere Zinssätze anbieten.
Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das: Wer über eine grössere Anschaffung nachdenkt, zum Beispiel ein Auto oder eine Renovation, könnte von günstigeren Kreditbedingungen profitieren. Dennoch lohnt sich der genaue Blick in den Vertrag – Nebenkosten und Gebühren spielen weiterhin eine grosse Rolle.
Kaum Auswirkungen für Mieter
Für Mieterinnen und Mieter ist die Senkung des Leitzinses eine Nachricht, die kaum Einfluss hat. Vielmehr massgebend ist der Referenzzinssatz. Dieser wurde erst vor wenigen Wochen gesenkt, eine weitere Senkung ist derzeit noch nicht denkbar.
Zudem sind die Referenzzinssätze bei Mietverträgen träge – eine einmalige Senkung bei der SNB reicht nicht aus, um Entlastung bei Mieten zu bringen.
Sparen lohnt sich kaum
Weniger erfreulich ist die Entwicklung für Sparerinnen und Sparer. Die Zinssätze auf Sparkonten waren in der Schweiz ohnehin noch tief – meist unter einem Prozent. Mit der Zinssenkung dürfte sich daran wenig ändern. Im Gegenteil: Einige Banken könnten die mageren Zinsen noch weiter kürzen.
Das bedeutet, dass Spargeld weiterhin kaum Rendite abwirft – insbesondere nach Abzug der Teuerung. Wer Vermögen aufbauen möchte, muss sich also weiterhin nach Alternativen umsehen, beispielsweise Investitionen in bestimmte Aktien. Auch hier gilt: Angebote vergleichen lohnt sich, denn einzelne Banken bieten Aktionen oder spezielle Sparkonten mit leicht besseren Konditionen an.
Export-Firmen profitieren
Für den Export bringt der Zinsentscheid Vorteile.
KEYSTONE
Ein tieferer Zinssatz macht den Schweizer Franken im Vergleich zu anderen Währungen weniger attraktiv für internationale Investorinnen und Investoren. Das kann zu einer leichten Abwertung der Währung führen. Für den Export ist das grundsätzlich positiv, weil Schweizer Produkte im Ausland günstiger werden.
Für Konsumentinnen und Konsumenten bedeutet das allerdings: Importierte Waren könnten teurer werden. Das betrifft zum Beispiel Elektronikgeräte, Kleidung oder Fahrzeuge aus dem Ausland. Auch Reisen in den Euro-Raum oder in die USA könnten leicht mehr kosten, wenn der Wechselkurs sich zu Ungunsten des Frankens entwickelt.
Guter Zeitpunkt für Aktien?
Keine Anlageberatung
Dieser Beitrag dient ausschliesslich der Information und stellt keine Finanzberatung dar. Die enthaltenen Analysen und Einschätzungen basieren auf gründlicher Recherche, ersetzen jedoch nicht die individuelle Beurteilung durch Fachleute. Die Entwicklung der Finanzmärkte wird von zahlreichen, teils unvorhersehbaren Faktoren beeinflusst. Investitionen in Aktien, Kryptowährungen und andere Finanzprodukte sind mit Risiken verbunden, einschliesslich eines möglichen Kapitalverlusts.
An den Börsen kommt die Zinssenkung gut an. Tiefere Zinsen bedeuten, dass es für Investorinnen und Investoren weniger attraktiv ist, ihr Geld auf dem Sparkonto zu lassen – stattdessen werden Aktien, Fonds oder Immobilienanlagen bevorzugt. Das kann zu steigenden Kursen führen.
Für Privatanlegerinnen und -anleger bietet sich dadurch ein günstiges Umfeld, um in den Kapitalmarkt einzusteigen oder bestehende Anlagen zu erweitern. Gleichzeitig steigt aber auch das Risiko, da die Märkte stark auf wirtschaftliche Signale reagieren. Eine ausgewogene Strategie bleibt wichtig – und auch hier gilt: Beratung schützt vor bösen Überraschungen.