Höchststand seit 2015 Diebe stehlen so viele Velos wie seit Jahren nicht mehr

hanke, sda

19.4.2023 - 10:12

Überbleibsel eines gestohlenen Velos in Zürich.
Überbleibsel eines gestohlenen Velos in Zürich.
Archivbild: Keystone

2022 wurden im Vergleich zum Vorjahr ein Fünftel mehr Velos gestohlen. Auch die Schadenssumme wird immer höher, denn die Räder werden teurer. Besonders aufpassen muss man auf seinen Drahtesel in Basel. 

hanke, sda

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  • Laut der Axa-Schadenstatistik wurden 2022 bei der Versicherung 8900 versicherte Velos gestohlen. 
  • Damit stieg die Zahl der gestohlenen Velos zum Vorjahr um ein Fünftel.
  • Insgesamt lag die Schadensumme bei 18 Millionen Franken – das waren 2000 Franken pro Fall.
  • Das Risiko, bestohlen zu werden, war in Basel-Stadt besonders hoch. Am niedrigsten war es im Tessin. 

Im vergangenen Jahr sind in der Schadenstatistik des Versicherungsunternehmens Axa so viele Velodiebstähle wie seit 2015 nicht mehr verzeichnet worden. 2022 wurden schweizweit 8900 bei der Axa versicherte Velos entwendet, wie die Versicherung am Mittwoch mitteilte.

Dies entsprach einem Fünftel mehr gestohlenen Velos als noch 2021. Jeder 84. bei der Axa versicherte Velofahrende wurde somit bestohlen. Mit dem Velo-Boom der letzten Jahre sei das Potenzial für Diebstähle deutlich grösser geworden, hiess es in der Mitteilung.

Auch die durchschnittliche Schadenhöhe und damit die Schadensumme stieg über die vergangenen Jahre. 2022 bezahlte die Versicherung knapp 18 Millionen Franken für entwendete Fahrräder – 2000 Franken pro Einzelfall. Noch vor fünf Jahren lag der Durchschnittsschaden bei 1250 Franken. Ein Grund dafür sei, dass die Velos immer teurer werden und dass vermehrt kostspielige E-Bikes im Umlauf seien, teilte die Axa mit.

Regionale Unterschiede

Nicht alle Kantone waren gleich stark von Velodiebstählen betroffen, wie die Auswertung für 2022 zeigte. In Basel-Stadt war das Risiko denn auch über achtmal grösser (jedes 33. Velo) als im Tessin, welches das Schlusslicht im Ranking war. Weniger Sorgen machen mussten sich Velofahrende auch in Glarus, im Wallis und in Appenzell Innerrhoden.

Weitere Fahrraddiebstahl-Hochburgen neben Basel-Stadt waren derweil Basel-Landschaft sowie die Kantone Solothurn und Luzern. «Die regionalen Unterschiede können wir nicht abschliessend erklären», wird Stefan Müller, Leiter Schaden Sachversicherungen, in der Mitteilung zitiert. «Neben der Grenznähe könnten Velostädte ein Treiber sein, da dort das Angebot für Diebe sehr gut ist.»

Der Stadt-Land-Graben zeigt sich in der Statistik ebenfalls: Acht der zehn grössten Schweizer Städte hatten eine Fahrraddiebstahlquote, die über dem Schweizer Schnitt lag. Unterdurchschnittliche Werte wiesen nur Lugano und Lausanne auf. Das Ranking führten Basel, Bern und Biel an.