Fahrdienst Softbank aus Japan steigt zum Discount-Preis bei Uber ein

SDA

29.12.2017 - 03:58

Uber vermittelt über Smartphone-Apps Transportfahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen. Diese sind vor allem etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge. (Archivbild)
Uber vermittelt über Smartphone-Apps Transportfahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen. Diese sind vor allem etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge. (Archivbild)
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Der Wert des Fahrdienstvermittlers Uber ist laut Medien drastisch gesunken. Dem japanischen Telekomkonzern Softbank gelang es, sich zu Discount-Preisen einen grossen Anteil zu sichern, wie das "Wall Street Journal" und Bloomberg unter Berufung auf Insider berichten.

Bei dem Deal werde Uber auf insgesamt 48 Milliarden Dollar taxiert und damit rund 30 Prozent niedriger als zuletzt bewertet. Zuletzt hatte Uber es noch auf fast 70 Milliarden Dollar gebracht. Im Rahmen eines Aktienverkaufs hatten Investoren und Mitarbeiter nun die seltene Möglichkeit, sich von Beteiligungen an der bislang noch nicht an der Börse gelisteten Firma zu trennen.

Mit dem Deal verschafft sich Uber zusätzliches Kapital. Beide Seiten gaben keine Einzelheiten zu dem Geschäft bekannt. Für 2019 ist der Börsengang von Uber geplant.

Stimmen die Berichte, so dürfte der Rivale Didi Chuxing jetzt mehr wert sein als Uber. Die Chinesen sollen bei ihrer letzten Finanzierungsrunde zu einer Gesamtbewertung von 56 Milliarden Dollar frisches Geld bei Investoren besorgt haben. Damit wäre Uber die Krone als teuerstes Start-up der Welt los. Bereits im August hatten einige grosse Fondsgesellschaften ihre Uber-Anteile deutlich abgewertet.

Etliche Skandale

Ein Grund für die Skepsis der Anleger dürften Ubers etliche Skandale sein, die das Unternehmen zuletzt in schlechtes Licht rückten. Dem Unternehmen wird unter anderem vorgeworfen, einen massiven Hackerangriff auf Nutzerdaten lange verschwiegen zu haben, weitere Vorwürfe beziehen sich auf Sexismus im Konzern, Technologie-Diebstahl und Dumpinglöhne.

Mitte 2017 musste Ubers in die Kritik geratener Chef Travis Kalanick unter dem Druck von Investoren zurücktreten. Seitdem tobt ein Machtkampf im Verwaltungsrat, wo Kalanick noch immer Einfluss hat. Ob er selbst nun auch Aktien verkauft hat, blieb zunächst unklar.

Softbank hatte bereits im November eine grundsätzliche Einigung über einen Einstieg bei Uber erzielt. Insgesamt wurde bei dem Aktienverkauf laut "Wall Street Journal" ein rund 20-prozentiger Uber-Anteil angeboten. Softbank habe etwa 15 Prozent abbekommen, weitere drei Prozent würden innerhalb eines von den Japanern angeführten Bieterkonsortiums verteilt. Softbank wird so zu einem der grössten Aktionäre und soll zwei Sitze im Verwaltungsrat erhalten.

Abschluss Anfang 2018 geplant

Sprecher von Uber und Softbank bestätigten den Einstieg zwar, machten aber keine Angaben zur Bewertung. Neben dem Aktienkauf soll Softbank weitere 1,25 Milliarden Dollar zu einer weitaus höheren Bewertung von rund 68 Milliarden Dollar direkt in Uber investieren. Damit komme man Altanlegern entgegen, die Bedenken haben, dass ihre Anteile durch die niedrigen Preise für Softbank und Co. entwertet würden. Man freue sich, mit den neuen Investoren zusammenzuarbeiten und wolle die Transaktion Anfang 2018 abschliessen, teilte Uber mit.

Uber vermittelt über Smartphone-Apps Fahrten in verschiedenen Angebots- und Preisklassen und ist vor allem etablierten Taxiunternehmen ein Dorn im Auge. Das Unternehmen war 2009 gegründet worden und ist mittlerweile das wertvollste Startup mit Beteiligungskapital.

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