80 Jobs in der Schweiz betroffen Steg Electronics schliesst alle Filialen und den Onlineshop

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8.9.2023 - 15:17

Eine geschlossene STeg Electronics Filiale, aufgenommen am Freitag, 8. September 2023, in Zürich.
Eine geschlossene STeg Electronics Filiale, aufgenommen am Freitag, 8. September 2023, in Zürich.
Archivbild: Keystone

Der Elektronikfachhändler Steg Electronics steht vor dem Konkurs. Die 17 Filialen sowie der Onlineshop wurden am Freitag bereits geschlossen, wie die PCP-Gruppe am Freitagnachmittag mitteilte.

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  • Der Elektronikfachhändler Steg Electronics steht vor dem Aus
  • Alle 17 Filialen in der Schweiz, Deutschland und in der Slowakei sind geschlossen.
  • Rund rund 130 Arbeitsplätze sind betroffen. 80 Stellen davon befinden sich in der Schweiz.

Offenbar hat die Streichung von Kreditlimiten das Unternehmen, zu dem neben Steg Electronics auch die Onlineshops PC-Ostschweiz.ch und Techmania gehören, in Liquiditätsengpässe gebracht. Vom Konkurs bedroht sind in den Filialen, in der Firmenzentrale in Schaffhausen sowie bei einem assoziierten Logistikunternehmen insgesamt rund 130 Arbeitsplätze. 80 Stellen davon befinden sich in der Schweiz, die übrigen in Deutschland und in der Slowakei.

Wie die PCP-Gruppe schreibt, lief bis vor wenigen Monaten beim Unternehmen noch alles nach Plan und man habe ein positives Jahresergebnis erwartet. Darauf deutet auch die Neueröffnung von mehreren Filialen in diesem Jahr hin.

Ohne Vorankündigung hat dann aber gemäss PCP ein Kreditversicherungsunternehmen Kreditlimiten in Millionenhöhe gestrichen. Und im August sei schliesslich die gesamte Limite in Höhe von 7 Millionen Franken aufgelöst worden. Für Unternehmensgründer Lorenz Weber ist dieser Schritt insbesondere in seiner Kurzfristigkeit nicht nachvollziehbar, da bei einem Konkurs auch die Interessen der Kreditversicherung selbst gefährdet seien, wie aus der Medienmitteilung vom Freitag hervorgeht.

Offenbar haben aber auch die Gespräche mit Banken, Mitbewerbern und möglichen Investoren, mit denen in den letzten Wochen Varianten zur Liquiditätssicherung und zur Fortführung des Betriebs gesucht worden sind, zu keinem Erfolg geführt. In Folge dessen wird das Unternehmen in den nächsten Tagen seine Bilanz deponieren.

Vorauszahlungen bei Kreditkartenfirma einfordern

Auf der Webseite von Steg Electronics wurden Kunden am Freitagnachmittag bereits darauf hingewiesen, dass offene Bestellungen nicht mehr ausgeführt werden können. Bereits geleistete Vorauszahlungen könnten nicht zurückbezahlt werden, heisst es weiter, allenfalls könnten Kunden sie aber beim Zahlungsanbieter zurückfordern.

Garantieansprüche auf gekaufte Geräte schliesslich blieben bestehen, müssten aber direkt über den Hersteller abgewickelt werden.

Steg Electronics ist die bekannteste Marke der PCP-Gruppe. Das Unternehmen wurde ursprünglich 1994 im Kanton Luzern gegründet. Im Laufe der Jahre expandierte das Unternehmen laufend, ehe es 2014 von PCP.com übernommen wurde. PCP.com wurde 1998 als PC-Laden in Schaffhausen gegründet, hat sich aber schon nach kurzer Zeit auf den Onlinehandel fokussiert.

Aktuelle Zahlen zu Umsatz und Profitabilität des Unternehmens wurden in den vergangenen Jahren nie veröffentlicht. In Fachmedien war zuletzt aber von einem Jahresumsatz von über 100 Millionen Franken die Rede.