Landwirtschaft/Agrar Studie: Frauen sind in der Landwirtschaft immer wichtiger

tl, sda

27.10.2022 - 09:31

Eine Bäuerin schneidet mit ihrer Sense Gras an einem Bachbord im Schwyzerischen Schübelbach. (Archivbild)
Eine Bäuerin schneidet mit ihrer Sense Gras an einem Bachbord im Schwyzerischen Schübelbach. (Archivbild)
Keystone

Die wirtschaftliche Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft hat zugenommen, und auch ihre soziale Absicherung hat sich verbessert. Besonders junge Frauen übernehmen immer öfter leitende Tätigkeiten, wie eine Studie des Bundesamtes für Landwirtschaft zeigt.

So gab die Hälfte der befragten jungen Frauen an, in ihrem Verantwortungsbereich mehr als 50 Prozent des Betriebseinkommens zu erzielen, wie das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) im Hinblick auf die am Donnerstag veröffentlichte Studie schreibt. Zum dritten Mal nach 2002 und 2012 hat das BLW darin die Situation und die Rolle der Frauen in der Landwirtschaft untersucht.

Ins Auge springt, dass sich das Rollenverständnis auf dem Bauernhof insgesamt verändert hat. Besonders junge Frauen treten nach eigenen Angaben sicherer auf und übernehmen auch mehr Verantwortung auf dem Betrieb. Mit der steigenden Zahl an Betriebsleiterinnen gibt es somit auch mehr weibliche Vorbilder.

Mehr als drei Rollen

Die Frauen in der Landwirtschaft füllen im Durchschnitt mehr als drei Rollen aus, wobei die Rollen Hausfrau und Mutter nach wie vor am bedeutendsten sind, so die Studie.

Weiter zugenommen hat auch die ausserbetriebliche Erwerbstätigkeit der Frauen, womit häufig ebenfalls ein Teil der Absicherung und Vorsorge abgedeckt ist. Nur noch vier Prozent der Frauen geben nämlich an, keine eigene Absicherung und Vorsorge zu haben.

Gestiegen ist der Arbeitsumfang insgesamt gegenüber der letzten Befragung 2012. Ihre persönliche wie auch die betriebliche Zukunft sowie die Zukunft der Landwirtschaft nehmen die Frauen dennoch mehrheitlich positiv wahr.

Umfrage in allen Landesteilen

Die Studie des Bundesamtes für Landwirtschaft basiert auf einer Online-Umfrage des Forschungsinstituts gfs-zürich, an der sich 778 Frauen aus allen Landesteilen beteiligt haben. Ergänzt wurde die Befragung mit vier Gruppendiskussionen.

Laut dem BLW ist die Studie zugleich eine der über 160 Massnahmen des Aktionsplans zur Gleichstellungsstrategie 2030, die der Bundesrat im April 2021 verabschiedet hat. Sie verfolgt unter anderem das Ziel, die wirtschaftliche Autonomie der Frauen zu stärken und damit die Gleichstellung der Geschlechter gezielt zu fördern.

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