Versicherungen Swiss Re verzeichnet deutlichen Gewinnrückgang im dritten Quartal

jb

14.11.2024 - 07:12

Wie erwartet ist der Gewinn von Swiss Re in den ersten neuen Monaten klar zurückgegangen. (Symbolbild)
Wie erwartet ist der Gewinn von Swiss Re in den ersten neuen Monaten klar zurückgegangen. (Symbolbild)
Keystone

Swiss Re kämpft im Sommerquartal mit einem erheblichen Gewinnrückgang, bedingt durch Herausforderungen im US-Haftpflichtgeschäft und Naturkatastrophen. Der Rückversicherer hat seine Jahresziele angepasst.

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Swiss Re musste im Sommerquartal einen signifikanten Rückgang des Gewinns hinnehmen, was auf Probleme im US-Haftpflichtgeschäft und die Auswirkungen von Naturkatastrophen zurückzuführen ist. Der Gewinn belief sich von Juli bis September auf lediglich 102 Millionen Dollar, wie am Donnerstag bekannt gegeben wurde. Vergleichszahlen zum Vorjahr wurden aufgrund einer Umstellung der Rechnungslegung nicht veröffentlicht. Analysten hatten ursprünglich mit einem Gewinn von 835 Millionen Dollar gerechnet, bevor eine Gewinnwarnung herausgegeben wurde.

Erhöhte Rückstellungen belasten Ergebnis

In den ersten neun Monaten des Jahres sank der Reingewinn auf 2,19 Milliarden Dollar. Dies ist hauptsächlich auf die Erhöhung der Rückstellungen im US-Haftpflichtgeschäft um 2,4 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2024 zurückzuführen. Diese Rückstellungen betreffen Schäden aus früheren Jahren und stehen nicht im Zusammenhang mit den jüngsten Hurrikanen in den USA. Insgesamt wurden die Rückstellungen in den ersten neun Monaten um 3,1 Milliarden Dollar aufgestockt. Teilweise wurden diese Erhöhungen durch Auflösungen in anderen Bereichen ausgeglichen, was zu einer Nettoaufstockung von 2,0 Milliarden Dollar führte.

Naturkatastrophen und ihre Auswirkungen

Trotz dieser Herausforderungen erzielte die Division Sach- und Haftpflichtrückversicherung (P&C Re) in den ersten neun Monaten einen Gewinn von 603 Millionen Dollar. Die starke Performance beim Zeichnen von Rückversicherungsrisiken konnte die Rückstellungserhöhungen mehr als ausgleichen. Die Schäden durch Naturkatastrophen beliefen sich auf 813 Millionen Dollar, wobei 743 Millionen Dollar auf das dritte Quartal entfielen. Besonders betroffen waren der Hagelsturm in Calgary, der Sturm «Boris» in Europa und die Hurrikane «Debby» und «Helene». Für den Hurrikan «Milton», der im Oktober Florida traf, erwartet Swiss Re Schäden von unter 300 Millionen Dollar, die das vierte Quartal belasten werden.

Iptiq und die Anpassung der Jahresziele

Der Versicherungsumsatz der Swiss Re, nach der Umstellung auf den IFRS-Standard, lag in den ersten neun Monaten bei 33,71 Milliarden Dollar. Der geplante Rückzug aus der Digitalversicherungsplattform Iptiq verläuft planmässig, obwohl der Verlust in den ersten neun Monaten aufgrund eines Goodwillabschreibers auf 241 Millionen Dollar anstieg.

Mit der Gewinnwarnung hat Swiss Re ihre Jahresziele angepasst und erwartet nun einen Reingewinn von über 3 Milliarden Dollar für 2024, was 600 Millionen weniger als zuvor prognostiziert sind. Die Sparte P&C Re wird den angestrebten Schaden-Kosten-Satz von unter 87 Prozent aufgrund der erhöhten Rückstellungen nicht erreichen. Die anderen Sparten sind jedoch auf Kurs, ihre Ziele zu erreichen. Die Erstversicherungssparte Corporate Solutions (Corso) soll eine Combined Ratio von unter 93 Prozent erzielen, während die Lebensparte einen Gewinn von rund 1,5 Milliarden Dollar anstrebt. Im Dezember plant Swiss Re, neue Ziele für 2025 bekannt zu geben.