Harte Verhandlungen Thailänder wollen die Globus-Gruppe komplett übernehmen

Carsten Dörges

9.3.2024

Harte Verhandlungen über die Weiterführung der Globus-Gruppe. (Archivbild)
Harte Verhandlungen über die Weiterführung der Globus-Gruppe. (Archivbild)
Bild: sda

Nach der Insolvenz von René Benko wird um die Weiterführung der Globus-Gruppe hart verhandelt. Der Österreicher hatte einen Anteil von 50 Prozent, den will jetzt der Chef einer thailändischen Kaufhauskette übernehmen. 

Carsten Dörges

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Um die Übernahme der Globus-Gruppe wird hart zwischen einem thailändischen Investor und Bankern verhandelt.
  • Zeit bleibt aber nur noch bis zum 14. April, dann braucht das Bezirksgericht Zürich eine Lösung, sonst bleibt nur der Konkurs.
  • Die Thailänder setzen auf den Faktor Zeit und wollen das beste Angebot erreichen.

Langsam wird die Zeit eng beim Feilschen um die Schweizer Globus-Gruppe, die Luxuswarenhauskette mit acht Standorten an besten Innenstadtlagen in der Schweiz und 1'700 Mitarbeitenden. Nach der Pleite von René Benko, dem Immobilienspekulanten aus Österreich, wird über die Zukunft verhandelt. Denn Benko hielt einen 50-Prozent-Anteil an Globus.

Zeit bleibt aber nur noch bis zum 14. April, dann braucht das Bezirksgericht Zürich eine Lösung, sonst bleibt nur der Konkurs. Und das wäre für alle Beteiligten die schlechteste Lösung.

Der ehemalige Globus-Mitbesitzer René Benko. (Archivbild)
Der ehemalige Globus-Mitbesitzer René Benko. (Archivbild)
Bild: sda

Hauptbeteiligter dieser Verhandlungen ist Tos Chirathivat, Chef einer thailändischen Warenhauskette, bereits im Besitz der anderen 50 Prozent von Globus und mit einem Vorkaufsrecht auf die 50 Prozent von Benko ausgestattet. Auf der anderen Seite sitzen Banker von CS und einige Kantonalbanker, wie der «Blick» schreibt.

Klingt eigentlich nach einer leichten und schnellen Angelegenheit, doch die Thailänder setzen auf den Faktor Zeit und wollen das beste Angebot erreichen. Dazu gehört als wichtiger Punkt auch ein Abschreiber bei den zehn Schweizer Banken, die mit einem Kredit den Kauf von Globus im Jahr 2020 finanziert haben. Rentabilität ist für Chirathivat nur möglich, wenn die Fremdfinanzierung stark nach unten korrigiert wird, denn Globus macht laut «Blick» jährlich 40 bis 50 Millionen Minus.

Zugeständnisse für die Übernahme

Auch die Mieten der Häuser stehen im Fokus, sie liegen laut einer Studie von PWC weit über dem normalen Durchschnitt und sind den Thailändern ein Dorn im Auge. Da die Umsätze im Moment auch nur langsam wachsen und einige Filialen wegen Umbaumassnahmen lange geschlossen sind, braucht Chirathivat grosse Zugeständnisse für die Übernahme der Benko-Anteile.

Doch der Druck auf die Thailänder ist ebenfalls gross, denn sie haben schon Hunderte Millionen in den Kauf und die Entwicklung von Globus investiert. Ein Konkurs wäre nicht nachvollziehbar, es wäre nicht nur ein finanzielles Desaster, sondern würde auch den anvisierten Aufbau einer europäischen Luxuswarenhauskette ins Leere laufen lassen.