Immobilien Schweizern sind die eigenen vier Wände weiterhin viel wert

sda/tafu

19.10.2020

Die Coronakrise konnte dem Immobilienmarkt in der Schweiz bisher kaum etwas anhaben. (Archivbild)
Die Coronakrise konnte dem Immobilienmarkt in der Schweiz bisher kaum etwas anhaben. (Archivbild)
Bild: Keystone

Die Nachfrage nach selbstgenutztem Wohneigentum bleibt stabil, Käufer haben besonders Häuser ins Auge gefasst. 

Die Coronakrise hinterlässt auf dem Schweizer Immobilienmarkt bisher kaum Spuren. Der Markt für selbstgenutztes Wohneigentum zeigt sich weiterhin sehr stabil. Die Preise dürften sich in den kommenden Monaten seitwärts bewegen.

Die Lage am Immobilienmarkt hat sich im dritten Quartal zwar leicht entspannt. Die Indikatoren signalisieren laut einer Mitteilung von Moneypark vom Montag aber weiterhin mittlere bis hohe Risiken im Schweizer Immobilienmarkt. Der von 0 bis 6 Punkte reichende Real Estate Risk Index (RERI) steht um 0,3 Punkte tiefer auf 3,8 Punkten. Damit habe der Index den coronabedingten Anstieg in den ersten beiden Quartalen fast wieder rückgängig gemacht, schreibt Moneypark.

Nachfrage nach Einfamilienhäusern steigt

Insgesamt lasse sich zwar ein abflachendes Preiswachstum erkennen. Dennoch erreichte der Angebots-Preisindex für Einfamilienhäuser (EFH) und Eigentumswohnungen (ETW) im dritten Quartal 2020 mit 163,5 Indexpunkten den höchsten Stand der vergangenen drei Jahre. Zurückzuführen ist dies darauf, dass die Nachfrage bei Einfamilienhäusern und dadurch auch die Angebotspreise um 2 Prozent gestiegen sind. Dagegen sind die Angebotspreise bei Eigentumswohnungen um durchschnittlich 0,7 Prozent gesunken. Auch im Luxussegment beider Immobilienklassen kam es zu leichten Preisrückgängen.



Der Trend wird laut Moneypark durch die Suchprofile der Kunden untermauert. Die Nachfrage nach Häusern ist laut Moneypark um fast 30 Prozent gestiegen. Das Angebot sei aber mit rund 21'000 Einfamilienhäusern und 36'000 Eigentumswohnungen deutlich unter Vorjahr.

Renditeliegenschaften mit Risiken

Dagegen dürfte die Coronakrise nicht spurlos an den Renditeliegenschaften (buy-to-let) vorbeigehen. Gerade in Peripherielagen und ländlichen Regionen könnten sich sowohl das Leerstandsrisiko als auch steigende Mietervolatilitäten bei einer längeren wirtschaftlichen Schwächephase akzentuieren.



Die anhaltend hohe Bautätigkeit könnte auf einen coronabedingten Rückgang der Zuwanderung treffen und damit das Ungleichgewicht befeuern. Und auch der kommerzielle Liegenschaftsmarkt (Büros, Gewerbe) würde bei gleichbleibender Bautätigkeit und steigender Arbeitslosigkeit ein signifikant höheres Risiko aufweisen als dasjenige des selbst genutzten Wohnliegenschaftssegments.

Verschuldung kein Risiko

Keine zusätzlichen Risiken für den Immobilienmarkt ergeben sich aus der Verschuldung. Der Anteil an Hypotheken am Gesamtvermögen liegt im dritten Quartal durchschnittlich bei tiefen 46 Prozent. Die Befürchtungen von Verkaufswellen aufgrund von Einkommenseinbussen und zunehmender Arbeitslosigkeit hätten sich bisher nicht bestätigt, hiess es weiter. Ebenso fehlten bislang Anzeichen für Zahlungsverzögerungen oder -ausfälle auf dem Eigenheim-Finanzierungsmarkt.

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