ArbeitsmarktTrübe Konjunkturaussichten und US-Zölle bremsen Lohnwachstum
SDA
5.11.2025 - 10:11
In allen Branchen soll es laut einer Umfrage 2026 Lohnerhöhungen geben. (Symbolbild)
Keystone
Die Löhne in der Schweiz dürften 2026 deutlich weniger steigen als im Vorjahr. Neben der deutlich geringeren Inflation bremsen Sorgen um die Konjunktur und die US-Zölle das Lohnwachstum.
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05.11.2025, 10:11
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Nominal dürften die Löhne in der Schweiz im kommenden Jahr im Durchschnitt um 1,0 Prozent steigen, nach 1,4 im Vorjahr, wie aus der am Mittwoch publizierten «UBS-Lohnumfrage» hervorgeht. Befragt wurden knapp 400 Unternehmen aus 22 Branchen, die etwa 85 Prozent der Beschäftigten repräsentierten.
In allen Branchen gibt es demnach Lohnerhöhungen. Die höchsten sind sie laut der Umfrage wie schon im Vorjahr in der IT-Branche (+1,7%) zu erwarten. Schlusslicht werde dagegen die Uhrenindustrie (+0,4%) sein. Tendenziell planten Firmen in exportorientierten Branchen geringere Lohnerhöhungen als solche mit inländischer Ausrichtung.
Tiefere Inflation
Einer der Hauptgründe für das verhaltenere Lohnwachstum ist die wieder deutlich zurückgekommene Inflation. Dies führte dazu, dass im laufenden Jahr 2025 die Löhne real – also bereinigt um Inflationseffekte – um hohe 1,2 Prozent gestiegen seien, so die UBS-Ökonomen. Dadurch habe der seit 2022 erlittene Kaufkraftverlust weitgehend kompensiert werden können.
Für 2026 rechnen die UBS-Experten mit einer Abschwächung des realen Lohnwachstums auf noch 0,5 Prozent. Dabei dürften bis auf die Branchen Uhren und Schmuck wie auch Konsumgüter alle Reallohnsteigerungen verzeichnen. Dabei planten exportorientierte Branchen niedrigere Reallohnerhöhungen (+0,2%) als binnenorientierte Unternehmen (+0,5%).
Als wichtigste Gründe für die Zurückhaltung nannten die Firmen in der Umfrage die trüberen Konjunkturaussichten und auch die US-Zölle. So erwarten etwa die Hälfte der Firmen eine Stagnation der Konjunktur und auch eine höhere Arbeitslosenquote. Besonders trüb sind die Aussichten der exportorientierten Unternehmen, wo sogar ein Viertel eine Rezession erwartet.
Auch die UBS-Ökonomen rechnen mit einer nur verhaltenen Konjunkturentwicklung. Konkret wird für 2025 ein (bereinigtes) BIP-Wachsum von 1,4 Prozent prognostiziert, für 2026 dann sogar nur von 0,9 Prozent.
Mit Bus oder Bahn unterwegs zu sein wird teurer. Egal, ob Deutschlandticket, Einzel-, Mehrfahrten- oder Zeitkarten: Bei vielen Verkehrsbünden steigen die Preise ab Anfang nächsten Jahres im Schnitt um fünf bis sechs Prozent. Andern Orts wurden die Tickets schon teurer, zum Beispiel im Grossraum Leipzig-Halle.
Die Gründe dafür sind überall gleich: gestiegene Kosten bei Personal, Energie und Infrastruktur. Aber auch das Deutschlandticket spielt eine Rolle in der Preiserhöhung. Seit seiner Einführung führte das Ticket bundesweit zu weniger Einnahmen – oft kostet es nämlich weniger als die regionalen Monatskarten der Verkehrsunternehmen und -bünde. Bund und Länder wollen eigentlich für diese Einnahmeausfälle aufkommen, doch die Finanzierung ist weiterhin umstritten.
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Der SGV stützte seine Erkenntnisse auf eine Umfrage, an welcher seine Kantonalsektionen teilnahmen.
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