Gruyère & Co auf ZitterkursTrump-Zölle bedrohen Schweizer Käse – und einen ganz besonders
Samuel Walder
30.4.2025
Von angekündigten neuen Zöllen der USA ist unter anderem Käse betroffen. (Symbolbild)
sda
Die USA lieben Schweizer Käse – noch. Die Käseindustrie exportiert in ihren drittwichtigsten Absatzmarkt. Neue Importzölle und der schwache Dollar machen die Exporte unrentabel. Die Branche schlägt Alarm.
Schweizer Käseexporte in die USA boomen, doch neue Zölle und ein schwacher Dollar bedrohen den drittwichtigsten Absatzmarkt akut.
Besonders betroffen ist Gruyère AOP, der fast die Hälfte des Exportvolumens ausmacht und nun kämpft.
Trotz wirtschaftlichem Druck und Konsumflaute halten Produzenten wie Emmi und Appenzeller an ihren USA-Strategien fest, warnen aber vor zunehmenden Belastungen.
Schweizer Käse ist Kult – und Kassenschlager: Rund 40 Prozent der gesamten Käseproduktion geht ins Ausland, von mild bis würzig, von Appenzeller bis Tête de Moine. Deutschland und Italien sind die Dauerbrenner unter den Abnehmern – doch auf Platz drei folgt bereits ein ganz grosser Player: die USA. Das berichtet das «Tagblatt».
Laut der Vermarktungsorganisation Switzerland Cheese Marketing exportierte die Schweiz allein 2024 8774 Tonnen Käse im Wert von 114 Millionen Franken über den Atlantik. Doch ausgerechnet dieser lukrative Markt steht jetzt auf der Kippe – wegen der Zollpolitik von Ex-Präsident Donald Trump.
Zollschock mit Folgen
Schon jetzt werden Schweizer Käseprodukte mit 10 Prozent Zoll belegt – ursprünglich waren gar 31 Prozent angekündigt. Die Nachricht schlug in der Branche ein wie ein Blitz. An der Delegiertenversammlung der Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) sprach Geschäftsführer Pirmin Furrer von einer «systemrelevanten Exportbranche».
Kein Wunder: 2024 war das zweitbeste Exportjahr aller Zeiten, mit einem Absatzplus von 7,9 Prozent. Doch die Angst geht um, dass genau diese Dynamik nun jäh gebremst wird.
Gruyère als Exportheld – und Sorgenkind
Besonders betroffen ist der Gruyère AOP. Fast die Hälfte der US-Exporte stammt von diesem Käse – stolze 4341 Tonnen gingen über den Atlantik. Dahinter folgen die Emmentaler-Variante «Switzerland Swiss» und der Original Emmentaler AOP mit respektablen 400 Tonnen.
Warum ist Gruyère in den USA so beliebt? «Weil er der beste Käse ist!», sagt Philippe Bardet, Chef der Sortenorganisation Gruyère, selbstbewusst. Doch Bardet warnt: «Händler bestellen weniger oder warten ab.» Grund: Unsicherheit durch die Zölle. Dennoch gibt er sich optimistisch: Der Gruyère sei im Premiumsegment positioniert – «Preiserhöhungen könnten durchgesetzt werden».
Preisexplosion – und die Schattenseite
Das bestätigt auch Milchverarbeiter Emmi. Sprecherin Simone Burgener sagt klipp und klar: «Die neuen Zölle treffen vor allem hochwertige Spezialitäten wie Gruyère AOP. Und wir müssen diese Zusatzkosten an unsere Kunden in den USA weitergeben.»
Die Firma beschäftigt in den USA über 1200 Mitarbeitende und produziert zu 85 Prozent lokal – doch der Schweizer Käse bleibt eine Herzensangelegenheit. Trotz allem.
Doch nicht nur die Zölle machen den Exporteuren Sorgen. Auch der Dollarkurs belastet. Heute liegt er bei rund 80 Rappen, ein Desaster für Exporteure. «Ich erinnere mich noch an Zeiten, da stand er bei 2.30 Franken», so Bardet. Der Kursverfall drückt auch den Preis der sogenannten B-Milch, die etwa für Käsepulver verwendet wird.
Käsebranche auf Zitterkurs
Der wirtschaftliche Druck ist also doppelt gross: Zölle treiben die Preise hoch, gleichzeitig droht eine sinkende Nachfrage, da sich US-Konsumenten weniger leisten können. Die Emmi-Sprecherin warnt: «Die Zollsituation könnte das Konsumklima in den USA zusätzlich belasten.»
Und bei der Sortenorganisation Appenzeller Käse versucht man, der Krise mit Weitblick zu begegnen. «Wir bleiben beim Entscheid, den US-Markt weiter auszubauen», sagt Marketingchef Reto Steiger. Doch auch er weiss: Die Luft wird dünner.
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