In einem Rapsfeld sind über hundert Käferarten entdeckt worden. Eine Artenvielfalt, die nach Einschätzung eines Experten für den Standort überraschend war.
Source:Forschungsanstalt Changins
Auf einer Versuchsparzelle am Agroscope-Standort Changins VD sind in einer Rapskultur über hundert Käferarten gezählt worden. Dieser Befund überraschte, weil der Standort grundsätzlich als ungünstig für die Artenvielfalt galt.
Insgesamt wurden auf der Rapsparzelle fast 12'000 Individuen aus 104 Arten identifiziert, wie die Forschungsanstalt Agroscope am Dienstag mitteilte. Zwar hätten 98 Prozent der gefundenen Käfer zu den Rapsschädlingen gehört. Diese hätten aber nur gerade 14 der gefunden Arten ausgemacht.
Hauptsächlich habe es sich um Rapsglanzkäfer gehandelt, die sich von den Blütenknospen der Rapskulturen ernährten und erhebliche Schäden verursachten. Die 90 übrigen Arten hätten demgegenüber im Rapsfeld Unterschlupf oder Nahrung gefunden, ohne der Kultur direkt zu schaden. Einigen Käferarten komme sogar eine nützliche Funktion zu, indem sie sich von Rapsschädlingen ernährten.
Es hätten auch einige in der Schweiz gemäss der Roten Liste gefährdete oder potenziell gefährdete Arten oder auch seltene Käfer gefangen werden können. So wurde eine Art erstmals im Kanton Waadt nachgewiesen. Die nachgewiesene Artenvielfalt überrasche, weil die städtische Nähe und das Ackerland grundsätzlich als ungünstig für die Artenvielfalt gelte.
Umweltfreundliche Anbaumethoden
Für den Entomologen Stève Breitenmoser, der Studie über die Bestandesaufnahme in der Vegetationsperiode 2017-2018 durchgeführt hatte, erklärt sich die Artenvielfalt unter anderem durch die vorteilhaften Auswirkungen der Anbaumethode.
Eine Erklärung seien die Grundsätze des integrierten Pflanzenschutzes (präventive Massnahmen, Bekämpfung nur falls erforderlich) und der Extenso-Produktion (keine Insektizide oder Fungizide), die seit Anfang der 90er-Jahre angewendet würden. Mit diesen Grundsätzen sei es gelungen, den Ertrag mit dem Schutz der Nützlinge und der Insektenfauna im Allgemeinen in Einklang zu bringen.
Eine weitere Erklärung könnte darin liegen, dass in den landwirtschaftlichen Lebensräumen der Schweiz qualitativ hochstehende natürliche und halbnatürliche Elemente zur Verfügung stünden und miteinander verbunden seien. Zu diesen Elementen zählten insbesondere die Biodiversitätsförderflächen, die ebenfalls seit Beginn der 90er-Jahre eingerichtet worden seien.
Gemäss Breitenmoser beleuchtet der Fokus auf die Käfer nur exemplarisch einen Ausschnitt der zahlreichen weiteren Gruppen von Wirbellosen, die in Rapskulturen Nahrung und Unterschlupf finden. Dazu gehörten bestäubende Arten wie Bienen, Schwebfliegen und andere, oder auch Schlupfwespen, die andere Insekten parasitierten und bei der Bekämpfung von Rapsschädlingen eine Schlüsselrolle spielen könnten.
Reduktion von Pflanzenschutzmitteln
«Selbst wenn diese Ergebnisse ermutigend sind, könnten das System und die für die Landwirtschaft nützliche Insektenfauna mit neuen Anbautechniken noch vielfältiger gemacht werden, beispielsweise durch Blühstreifen oder durch den kombinierten Anbau von Raps mit Leguminosen und anderen einjährigen Pflanzen», wird Breitenmoser in der Mitteilung zitiert. Diese Methode von Raps-Untersaat ermögliche insbesondere den Verzicht auf Herbizide.
Für den Forscher wäre es interessant, die gefangenen Arten weiterer Insektenordnungen zu bestimmen, denen bei der Schädlingsbekämpfung im Hinblick auf eine Reduktion von Pflanzenschutzmitteln eine immer wichtigere Rolle zukomme.
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